10 September 2006

Regen, Regen, Regen

Seit ein paar Tagen ist hier echtes deutsches Aprilwetter! Okay Schnee haben wir noch nicht gehabt, aber ansonsten ist es wirklich die komischste Mischung von Sonne und Regen. Letztens war so ein Sturm, dass es sogar Dächer abgedeckt hat (unter anderem das halbe Dach der Gemeinde, wie ich heute erfahren habe)! Die Bilder in den Nachrichten zeigten ungekippte Bäume und überflutete Straßen... Schon jetzt hat es viermal so viel geregnet wie sonst durchschnittlich im ganzen September!
Das komische an der Sache: der Damm kriegt nie was ab! Eigentlich kämpft Australien nämlich seit ca. 10 Jahren mit einer Dürre. Das merkt man hier sofort, so wie in Deutschland Strom oder Abfall gespart wird, sparen die hier Wasser. Kenne sogar Leute die spülen ihre Toilette nicht jedes Mal, weil das ja 9 Liter Wasser kostet! Auch dass man sich beim Duschen zusammenzureißen hat hab ich gleich am ersten Tag gesagt bekommen.
Jedenfalls gibt es große Wasserauffangbecken, genannt "Catchment Area", die mehr als 16 000 km^2 groß sind und über 60% der Bevölkerung von New South Wales mit Wasser versorgen. Jetzt das ironische, eigentlich traurige: Jedes Mal, wenn es bisher viel geregnet hat (und das kommt hier nicht oft vor!!), kam in den Nachrichten, dass die Sydney Catchment Area mal wieder nichts abbekommen hat. Es regnet überall, nur dort nicht ordentlich. Das soll mal einer verstehen!!!
Die Newcastle Catchment Area hingegen hat diesmal scheinbar so viel abbekommen, dass man überlegt, Wasser von dort nach Sydney zu schaffen! (Newcastle ist 160 km von Sydney entfernt.)
Das können wir Deutschen gar nicht nachvollziehen--die Australier freuen sich tatsächlich immer, wenn es regnet! Ich bin immer die einzige, die sich über "Sauwetter" beschwert. Denn die grauen Tage sind hier so wenige (eigentlich ist nie ein ganzer Tag grau, irgendwann kommt immer die Sonne raus!) und das Wasser so bitter nötig! Und jetzt wo ich schon ein bisschen länger hier bin stört mich ein bisschen Regenwetter auch nicht mehr so sehr. Erinnert mich eher an zu Hause.
Am Mittwoch Abend, als es das erste Mal so richtig geregnet hat, hat es so richtig nach Regen gerochen. Wie an einem warmen Sommerabend, wenn das Wärmegewitter kommt. Das hab ich nicht gerochen, seitdem ich Deutschland verlassen habe. Kam mir fast vor wie zu Hause!

Foto hab ich leider gerade kein gescheites... Deshalb zeig ich euch stattdessen die Papageien, die regelmäßig und haufenweise im Baum vor meinem Fenster sitzen. Dieses Foto hab ich aus meinem Fenster gemacht. Das schöne Tier heißt Rainbow Lorikeet, genannt Lori, und ist wie gesagt eine Papageienart :-)

11 September 2006

History

Heute komm ich mir vor wie meine Oma. Wenn unsere Kinder mal im Geschichtsunterricht vom 11.9.2001 lernen kann ich sagen: Ich kann mich dran erinnern. Komisch! Ein Foto ist das allerdings nicht wert, deshalb lieber das hier:


Ich sag nur: Australien!

12 September 2006

Frühling

Okay, manchmal eher Aprilwetter, aber trotzdem...

Ihr werdet nicht glauben, was wir heute in der Uni bewiesen haben!!!
1+2+3+4+5+6+... = -1/12
Auf deutsch, wenn man alle natürlichen Zahlen zusammenaddiert, 1 und 2 und 3 und 4 und so weiter, immer weiter, bis unendlich, dann kommt doch tatsächlich -1/12 raus.
Das hat sich Euler ausgedacht, mit seiner Theorie über divergente Reihen funktioniert's. Der Prof hat gemeint das ist der zensierte Stoff, den erst die fortgeschrittenen Mathe-Studenten sehen dürfen :-)
In der 12. Klasse haben sie uns ja schon verraten, dass unendlich geteilt durch unendlich auch 5 sein kann, aber das hier.......
Ich sag's ja schon immer: Die spinnen, die Mathematiker!!!

17 September 2006

Australien

Australien, wo die Autos links fahren und die Kreisverkehre im Uhrzeigersinn umrundet werden. Australien, wo Weihnachten im Hochsommer stattfindet und die Sonne mittags im Norden steht. Australien, das Land mit den freundlichsten Menschen und den gefährlichsten Tieren, mit den teuersten Lebensmitteln und den billigsten Autos, mit dem schlechtesten Brot und dem besten Obst, mit den größten Städten und den einsamsten Gegenden, mit den glänzendsten Wolkenkratzern und den heruntergekommensten Wohnhäusern. Australien, wo man im Winter kurze Hosen trägt und sich im Sommer mit Regenschirmen gegen die Sonne schützt. Australien, wo man zu Grillparty „barbie“, zu Sonnenbrille „sunnies“, zu Nachmittag „arvo“ und zu Müllmann „garbo“ sagt. Australien, das andere Ende der Welt—so nah und doch so fern!

24 September 2006

Sommer und Abschied


Servus, da bin ich mal wieder! Hab tatsächlich zur Abwechslung was Erzählenswertes erlebt, hab mehr zu sagen als war heut an der Uni, hab gelernt...

Gestern war ich mit Daniela oben im Norden. Es war ihr letzter Tag und wir wollten nochmal was Schönes zusammen unternehmen. Sind von der Spit Bridge bis nach Manly gelaufen, eine ca. 9 km Wanderung an der Küste entlang. Seeehr schön. Und wirklich, hier war letzte Woche Sommereinbruch! Es hatte jetzt schon öfters über 30°, heute hatten wir 33°!!! Dabei ist September von der Jahreszeit eigentlich vergleichbar mit März!!! In Manly ham wir dann mal wieder beim Aldi eingekauft (ich natürlich hauptsächlich Gummibärchen und Schokolade ;-) ), Eis gegessen, noch ein bisschen am Strand rumgegammelt und sind dann mit der Fähre wieder in die Stadt gefahren. Abends waren wir dann noch kurz beim Ambros, anschließend hab ich mich beim Chatten verquatscht, dem Timo mit Mathe geholfen, bin um 1.30 ins Bett gegangen... und habe ganze 3 Stunden geschlafen, bis ich um 4.30 wieder aufgestanden bin! Ja, richtig, so früh begann der heutige Tag!

Die Daniela ist nämlich heute wieder abgereist. Wir mussten um 5 zum Bus, um 6 am Flughafen sein. Da hab ich dann die Daniela verabschiedet. Ja, so schnell sind ihre 6 Wochen vergangen. Es war schön mit ihr, und ich weiß, dass es ihr auch super gut hier gefallen hat :-) !! Um 8 war ich wieder zu Hause, hab ein bisschen aufgeräumt und Salat geschnibbelt. Mit Liz und Bec war ich im Gottesdienst und anschließend noch mit meinem Hauskreis unterwegs. Wir haben am Strand gepicknickt (und Frisbee gespielt und geschwitzt)... Dann war ne Freundin noch bei mir, ham zusammen Gitarre gespielt (eigentlich können wir's beide nicht)........ Dann musste ich leider noch n bissle was für die Uni tun, weil heut um Mitternacht so'n Gruppen-Ding fällig ist. Ich hatte meinen Teil schon gemacht, musste aber schauen, ob der Rest auch seinen Teil gemacht hatte. War zum Glück ganz gut. Jetzt geh ich ins Bett, um ein bisschen Schlaf aufzuholen. Muss ja schließlich morgen wieder früh raus!

Ach ja, hab ich schon gesagt, dass diese woche Ferien sind? Mid Session Break. Alle sind unterwegs nur ich nicht. Muss was arbeiten. Einerseits nervt mich das schon ganz schön an. Andererseits hab ich's ja bald geschafft. Also durchhalten!

Hoffentlich hab ich bald wieder was zu erzählen, dann meld ich mich wieder!

30 September 2006

Vegemite

Diese Australische Erscheinung hab ich euch glaub ich noch gar nicht vorgestellt! Vegemite ist wirklich typisch australisch. Und es wundert mich auch gar nicht, dass ich das Zeugs noch nirgends sonst auf der Welt gesehen habe! Vegemite sieht aus wie Nutella und riecht wie Maggi! Schmecken tut's noch scheußlicher, und dennoch ist sie notwendiger Bestandteil eines jeden australischen Haushaltes. Zum Frühstück auf Toast, zum kräftigeren Geschmack im Kartoffelpüree, schon unter die Babynahrung gemischt--nur so kann man Vegemite wahrscheinlich mögen, wenn man's von klein auf mitkriegt! Gemacht wird sie--moment ich schau mal nach, wir haben nämlich auch mindestens zwei Gläser davon im Kühlschrank--aus Hefeextrakt, Salz, Malzextrakt, Farbstoff, Gemüseextrakt, Niacin, Thiamin, Riboflavin, Floate (was auch immer das ist). Mir wurde es gleich am zweiten Tag in Australien angedreht und seitdem lehne ich dankend ab. Gerade eben hab ich wieder einmal gewagt, den Deckel abzuschrauben und meine Nase in die Nähe zu halten. Ich kann es einfach nicht glauben, dass es jeder mag. Ohne Vegemite zum Frühstück ist der Tag für so manchen Aussie schon ruiniert. Hat hier wirklich regelrechten Kultstatus. Ich zitiere von der Glas-Aufschrift:
"Vegemite - Australian Born and Bred. The Vegemite sotry started in 1923 after war had delayed supplies of imported yeast extracts. ... a brilliant young scientist to create an Australian made yeast spread. After many attempts they developed a spread that would fit the bill. But what to call it? ... That name was "Vegemite" and an Australian icon was born. ... Vegemite has been made in Melbourne since 1923. And it is from here that we continue to put a rose in every cheek."
There you go, das steht ungelogen da drauf, hab's mir also nicht ausgedacht. Ich will der Australier eigenen Brotaufstrich nicht schlecht machen--wahrscheinlich ist es damit wie mit Bier: Man muss oft genug probieren, bis es einem schmeckt. Aber die Geduld hab ich ja für Bier schon nicht gehabt.

Das war's mal wieder aus der Reihe "Besonderheiten und Kuriositäten im fernen Down Under". Bis bald und liebe Grüße an alle!

01 Oktober 2006

Abenteuer Ausland - das Experiment

Jetzt bin ich wirklich schon ganz schön lange weg. 7 Monate sind eine lange Zeit! Manchmal, wenn ich mit Mama telefoniere und sie mir erzählt, dass die Blätter rot und gelb und braun von den Bäumen fallen, der Hebstwind weht und die Kinder ihre Drachen steigen lassen packt mich das Heimweh. Oder wenn ich daran denke, was ich alles in den letzten 7 Monaten nicht gegessen habe. Gescheites Brot, guten Käse, Joghurt, selbstgebackenen Kuchen, Kartoffeln, und und und. Da braucht man einfanch manchmal ein bisschen "taste of home". So hat es meine Freundin genannt als ich letztens ganz happy heimgekommen bin und ihr erzählt habe that I had just done something I had wanted to do in the past 7 months: Ich bin GEGEN der Uhrzeigersinn um den Kreisverkehr gefahren!!! Keine Sorge, es war überhaupt nicht gefährlich, es war im Wohngebiet um 11 Uhr abends. Ich konnte es einfach nicht lassen. Ihr könnt mich für verrückt halten, wenn ihr wollt!

Naja, jedenfalls hab ich dann heute beschlossen, mir noch ein bisschen taste of home zu beschaffen. Wollte meine aller-lieblings Bananenmuffins backen und hab mir von Mama das Rezept geben lassen. Ich habe diese Dinger schon unzählige Male gebacken, wirklich. Nur seitdem ich hier bin hatte ich noch gar nix gebacken. Also auf zum Supermarkt. Bananen für $12,99 das Kilo gekauft (keine Sorge, hat mich nicht arm gemacht, brauchte nur 2 Stück). Mehl gibt's nur als "self raising flour", soll heißen wo das Backpulver schon untergemischt ist. Macht aber nix, Backpulver konnte ich mir so sparen. Vanillinzucker scheinen die hier gar nicht zu kennen. Schokoblättchen auch nicht, aber die lassen sich ja problemlos durch Schokotropfen ersetzen. Den ganzen Laden nach Muffin-Papier-Förmchen abgesucht und am Ende sogar fündig geworden. Ungesalzene Butter war auch nicht so einfach aber vorhanden. Glücklich mit nem Rucksack voller Lebensmittel heimgefahren--um festzustellen, dass wir keine Waage besitzen. Also nach Umrechnung von Gramm nach Cups gegoogelt. Rührgerät war leider auch nicht da, aber da kann man sich ja behelfen, dauert nur eben. Dass man Bananen ohne Passierstab mit ner Gabel pürrieren kann wusste ich auch schon. Da das mit der Umrechnung nicht so sauber ging war der Teig am Ende ein wenig fest und ich hab noch ein extra Ei reingehauen. Milch hab ich mich dann doch nicht getraut, da im ganzen Rezept keine drin war. Der Zucker den wir im Schrank hatten war auch irgendwie komisch, aber egal... Irgendwie scheinen die Muffinformen hier größer zu sein, denn zu Hause gibt die Menge ca. 18 Stück und hier hat's nur für 11 gereicht. Aber macht ja nix, auf die Größe kommt's nicht an! So waren meine Muffins endlich fertig zum Abbacken und ich hab in unserer Schublade sogar nen Schaschlikspieß gefunden. Sie haben etwas länger gebraucht als zu Hause, aber da ist ja bekanntlich jeder Ofen anders. Was mir leider nicht aufgefallen war ist, dass der Ofen nur Unterhitze hat. Waren also hinterher unten etwas dunkler als oben. Trotzdem hab ich mich über meine Bananenmuffins gefreut, als sie endlich fertig aus dem Ofen kamen. Und eine halbe Stunde später: Juhuuuuuuuuu, sie schmecken nicht schlecht! Nicht ganz wie zu Hause, aber gut genug für ein bisschen "taste of home"! Die Australier wissen das allerdings nicht zu schätzen. Hab zwar hier noch nie was Selbstgebackenes gegessen, was nicht aus der Packung kam, aber macht ja nix, da sind wir einfach anders. Ich jedenfalls.

P.S.: Nein, Erntedank wird hier nicht gefeiert.

03 Oktober 2006

Nerd Jokes

Okay ich geb's zu, die Hälfte davon sind Insider, aber vielleicht findet ihr ja manches trotzdem lustig... Die Tafel im Honours Room. Das treiben wir also, wenn wir's Studieren satt haben :-)

Ha, ich sollte vielleicht noch dazusagen, dass alles was da drauf steht mit den verschiedenen Studienarbeiten der Honours Studenten zu tun hat. Ist wirklich für jeden was dabei. Ich mache was über kryptographische Hashfunktionen--nur zur Erinnerung. Und so als kleinen Tipp: ich bin bekannt dafür, dass ich gerne Schokomuffins esse. Findet ihr meinen Teil???

P.S.: Nein, wir hatten heute keinen Feiertag. Aber gestern war Labour Day. D.h. unser Wochenende war zwar nicht so lang wie eures, aber immerhin auch etwas länger als normal... Hoff ihr genießt alle das lange Wochenende (und denkt an die arme Maike, die heute wieder in die Uni musste ;-) )!!

04 Oktober 2006

Lustige Natur

(Kunstwerk von Daniela)

Ja, dieses Foto haben wir in den Blue Mountains geschossen. Diese Pflanzen wachsen hier tatsächlich und ich fand es schon immer witzig, dass sie eine erstaunliche Ähnlichkeit mit Klobürsten haben. Leider weiß ich nicht mehr wie dieses Ding tatsächlich heißt und Google will's mir auch gerade nicht verraten. Wer das hier liest und schlauer ist als ich darf gerne nen Kommentar hinterlassen :-) Danke!

06 Oktober 2006

Woohoo!

Hab heute den ganzen Tag (morgens um 9 bis gerade eben mit kaum Pause) damit verbracht, an meiner Studienarbeit zu schreiben. Mannomann ist das mühsam! Heute hab ich mit 7 Seiten den absoluten Rekord aufgestellt. Normalerweise schaffe ich eher so 4 Seiten am Tag. Es sei denn es sind viele Diagramme drin. Jedenfalls ist meine Arbeit damit stolze 35 Seiten groß, das dürfte so ca. die Hälfte sein. Woohoo! Heute war ein produktiver Tag! Wird auch Zeit, denn heute in 4 Wochen ist sie fällig. Bis dahin hab ich noch viel zu tun. Was ich bisher geschrieben habe ist so das Drumherum, die Einführung ins Thema, "literature review"... Dann hab ich mir noch ein paar Hashfunktionen ausgedacht. Sie sind zwar zu nix gut aber es macht trotzdem Spaß, aus Nachrichten Zyklen zu generieren, dadurch Graphen zu definieren und noch ein paar zufällige Kanten dranzubasteln, um einen Hash-Graph oder Graph-Hash zu erzeugen, in dem man den Hamiltonischen Zyklus nicht finden kann. Hmmm oder so ähnlich... Keine Sorge, das musste man jetzt nicht verstehen! Ja mir geht's noch gut, ich hab heute glaub ich nur wirklich zu viel Mathe gemacht... Was ich sagen wollte: Die zweite Hälfte meiner Arbeit besteht dann daraus, dass ich das erkläre was ich mir da ausgedacht habe. Hoffentlich funktioniert mit den Beweisen alles!

Ja und das war dann auch schon mein aufrgender Tag. Weil ich selbst heute nix gesehen hab als meine eigenen vier Wände müsst auch ihr auf das Foto leider verzichten. Jetzt werd ich noch ein bisschen--nein werde ich nicht, das wollte ich vor ner halben Stunde sagen--dann kam meine Mitbewohnerin vorbei. Jetzt werd ich ins Bett gehen. Gute Nacht allerseits!

11 Oktober 2006

Mit einem blauen Auge davongekommen

Servus miteinander, da bin ich mal wieder--und habe auch heute tatsächlich richtig was zu erzählen! Aber bevor ich mit meiner Story loslege lasst euch gesagt sein: Es ist alles wahr, aber keine Sorge, mir geht's gut!!!

Also, als ganz besondere Australien-Erfahrung durfte ich wärend den letzten vier Tagen ein echtes Sydneyer Krankenhaus von innen erleben und beobachten, und das kam so: Samstagabend war ich mit meinem Fahrrad (mit Helm und Licht) auf dem Weg zu meiner Freundin Katie auf einer Hauptverkehrsstraße Sydneys unterwegs. An einer dunklen Ecke hat eine Autofahrerin ihr Stoppschild über- und mich angefahren. Ich bin bewusstlos auf dem Boden und per Krankenwagen im Krankenhaus gelandet. Die Sorge um meinen Kopf und meine Wirbelsäule wurde sofort bei einem CT-Scan entschärft und auch die Röntgenaufnahme meiner Schulter war in Ordnung. Wenn ich nicht gar so verwirrt gewesen wäre, hätten sie mich wohl gleich wieder nach Hause gehen lassen, aber weil ich alle 5 Minuten die gleichen Fragen gestellt und wirres Zeug geredet habe und mich auch an nichts erinnern konnte (ca. 3 Stunden von wo ich das Haus verlassen habe bis ich im Krankenhaus aufgewacht bin sind immer noch völlig weg) haben sie mich dann doch noch 4 Tage lang dabehalten, um mein Gedächtnis zu testen. Zu Hause hätten sich auch meine Mitbewohnerinnen sehr um mich kümmern müssen, konnte mich kaum bewegen. Alles tut weh (der Kopf wohl wegen der Gehirnerschütterung), die linke Schulter ist ordentlich geprellt, das Auge blau und geschwollen und ansonsten bin ich von blauen Flecken und Schürfwunden übersät. Trotzdem bin ich glimpflich davongekommen, das hätte auch anders ausgehen können! Der Helm war mein Glück--er und das Rad sehen übel aus, ich war geschockt!

Da ich in Deutschland noch nie im Krankenhaus gelegen habe kann ich nicht sagen, ob's hier recht anders ist. Doof ist es jedenfalls, wenn man im Krankenhaus liegt und die Mami (soll heißen die Family) tausende von Kilometern entfernt ist. Gleichzeitig kann ich aber nur sagen, dass sich meine Freunde super gut um mich gekümmert haben! Hatte total viel Besuch von Leuten aus Gemeinde und Uni. Selbst meine beiden Betreuer-Profs waren da. Schon praktisch, dass das Krankenhaus gleich neben der Uni ist! Eine Freundin kam ganz treu jeden Tag auf'm Hinweg und Rückweg vorbei. Auch meine Mitbewohnerinnen sind einfach spitze! Es war so gut, dass Kate am Samstag als ich aufgewacht bin schon da war, und auch Liz kam bald. Die armen, wurden von der Polizei angerufen und informiert. Sie haben mir meine Sachen geholt und viel Zeit mit mir am Bett verbracht. Insgesamt habe ich das Gefühl, in den letzten Tagen mehr Zeit mit meinen Freunden beim Lachen und Ratschen verbracht zu haben als im ganzen letzten Monat!

Der beste Zeitpunkt ist das jetzt natürlich nicht gerade, aber den gibt es ja auch nicht... In 3 Wochen ist eigentlich meine Studienarbeit fällig, und auch sonst gibt's viel zu tun für die Uni. Das wird ein haufen Papierkrams, damit sie mir vielleicht ein paar Sachen erlassen oder wenigstens mehr Zeit geben. Der Arzt sagt, ich werde wohl noch ein paar Wochen lang Schwierigkeiten haben, mich zu konzentrieren. Ich merke schon, dass er recht hat. Ich muss vernünftig sein und langsam tun. Trotzdem bin ich natürlich unglaublich dankbar, dass nicht mehr passiert ist und dass ich so gut versorgt wurde. Ich war auf der ganzen neurologischen Station die Patientin, der es am besten ging--das gibt einem schon zu denken!

Danke an alle, die bescheid wussten und für mich gebetet haben! Gott ist gut, er hat euch gehört und sich um mich gekümmert! Bitte betet weiterhin, dass ich schnell wieder fit werde und dass sich an der Uni alles klären lässt, aber auch für die nötige Vernunft und Geduld von meiner Seite. Und dankt dem Herrn für seine Bewahrung und Fürsorge!

12 Oktober 2006

Erholung

Mannomann, schlapp bin ich schon noch. Kann quasi gar nix machen, außer den ganzen Tag auf'm Sofa rumliegen. Nichtmal computern für mehr als 10 Minuten, weil dann der Kopf weh tut. Naja, da hab ich gedacht ich zeig euch wenigstens welche von den hübschen Blumen, die ich im Krankenhaus geschenkt bekommen habe :-)

P.S.: Heute hatte's 35°!!

13 Oktober 2006

Memory Test

Servus! Heute wieder nur eine kurze Meldung von mir. Lange halte ich es immer noch nicht am Computer aus. Und zu erzählen hab ich eigentlich auch nichts, denn ich verbringe meine Tage immer noch auf'm Sofa. Aber ich wollte euch wenigstens kurz von den lustigen Spielchen erzählen, die sie im Krankenhaus mit mir gemacht haben. Wie gesagt war ich nur so lange drin, weil sie um meine Amnesie besorgt waren. Von so einem Schlag auf den Kopf kann das Kurzzeitgedächtnis scheinbar ernsthaft Schaden nehmen, und das wollten sie testen. Das fing damit an, dass ich bei jedem Blutdruckmessen gefragt wurde, wo ich gerade bin. Am Ende fand ich's lustig, diese Frage 10-mal am Tag zu beantworten. Und ansonsten kam jeden Tag der Arzt zu mir und hat mir die gleichen Fragen gestellt. Am letzten Tag hab ich ihm die Antworten erzählt, ohne dass er fragen musste: Ich bin 22 Jahre alt, mein Geburtstag ist der 4.3.84, es ist Oktober, es ist Vormittag, ich befinde mich im Prince of Wales Hospital. Dann musste ich mir jeden Tag drei Bildchen bis zum nächsten Tag merken. Am ersten Tag hatte ich Stift, Blume und Seemöwe, am zweiten Tag Gabel, Schere und Uhr und am dritten Tag Kuli, Blume und Schlüssel. Dreimal hintereinander musste ich diesen Test bestehen, damit sie mich gehen lassen. Hätte ich es einmal versaut, hätte ich nochmal 3 Tage bleiben müssen. Aber zum Glück ging's gut und deshalb durfte ich dann am Mittwoch heim :-)

14 Oktober 2006

Puh!

Mannomann, heute 38° im Schatten, dabei fängt der Sommer erst in eineinhalb Monaten an! Wie soll ich das bloß aushalten! Das geht ja jetzt schon kaum, obwohl ich mich nicht bewege. Ja genau, ich kann immer noch nichts machen wirklich... So viel geschlafen wie in der letzten Woche hab ich im ganzen Monat davor nicht! Aber wenigstens bin ich daheim und werde nicht mehr alle 4 Stunden zum Blutdruckmessen aufgeweckt. Die Versuchung, mit meinen Mitbewohnerinnen zum Strand zu gehen war groß, aber sie haben mich nicht gelassen. Wär wohl auch nicht gut für mich gewesen. Oh und ich glaub jetzt tippe ich nur noch wirres Zeugs. Bis bald!

15 Oktober 2006

Sonntag

Hab gedacht, ich geb heut mal zwei Zitate zum besten, die ich als Reaktionen auf meinen Unfall bekommen hab.
Ambros: "Sag ich doch, dass radfahren in Sydney die Lebenserwartung gewaltig verringert!"
Jule: "Dass die Aussies gefährlich sind wusste ich ja schon immer..."

Ich war heute im Gottesdienst. Es war schön, mal wieder rauszukommen! Ansonsten war ich noch kaum vor der Tür, seitdem ich am Mittwoch aus dem Krankenhaus heimgekommen bin. Hoffe, dass ich morgen wenigstens kurz mal an der Uni vorbeischauen kann. Ist schon alles noch anstrengend. Nach dem Gottesdienst musste ich mich erstmal ne Runde hinlegen...

Auf dem Weg zur Gemeinde hab ich kurz an der Ecke vorbeigeschaut, wo der Unfall war. Kam mir nichtmal bekannt vor. Kann mich einfach nicht erinnern. Schon komisch. Einfach weg.

Ach ja, glaubt ihr, dass die Müllabfuhr hier Sonntags kommt? Ich find's ja auch komisch, aber die Mülltonnen stehen immer sonntags draußen!!

16 Oktober 2006

Umweltbewegung in Kinderschuhen

Ja, um die Frage zu beantworten, die ihr euch gestern alle gestellt habt: Die roten Mülltonnen sind für den Restmüll, und die gelben für Papier und grünen Punkt. Vorbildlichste Mülltrennung also!? Naja... So penibel wie wir das in Deutschland handhaben, sind die hier nicht ganz. Papier sind im Grunde genommen halt Zeitungen. Da wird nicht jeder Schnipsel einzeln aussortiert oder gar noch das Plastikfenster aus dem Papierumschlag gerissen. In den anderen Teil der gelben Tonne kommen alle möglichen Verpackungen, von Plastikflaschen über Blechdosen bis Tetrapacks und auch Gläser, was einem gerade so in den Sinn kommt. Genau genommen wissen es die Aussies selbst nicht wirklich. Aber sie sind stolz auf ihre Mülltrennung. Kompost hab ich hier noch nicht gesehen.
Allgemein scheint hier die ganze Umweltbewegung noch ziemlich in den Kinderschuhen zu stecken. Gerade erst fängt es an, dass in den Supermärkten diese grünen Säcke für $1 verkauft werden, nach dem Motto "tut unserer Umwelt etwas Gutes und verzichtet auf die Plastiktüten" (wer schonmal in Australien war hat sicherlich beim Anblick des Fotos sofort gegrinst, die Dinger sehen nämlich überall gleich aus und sind wirklich weit verbreitet!). Wer keine grünen Taschen besitzt bekommt allerdings nach wie vor die Plastiktüten nachgeschmissen. Einmal habe ich nur 2 Teile eingekauft und gesagt, dafür brauche ich keine Tüte. Da meinte der Typ an der Kasse doch glatt zu mir "thanks for saving the environment"! Es ist wirklich lustig zu beobachten, dass die Australier gerade das durchmachen, was Deutschland vor ca. 15 Jahren oder so angefangen hat. Ich erinnere mich noch, als die Jutesäcke aufkamen und man plötzlich beim Aldi für Plastiktüten berappen musste. Jaja, Australien ist eben weit weg, das dauert schon, bis die Neuigkeiten von Umweltverschmutzung und überdimensionalen Müllbergen diesen abgelegenen Kontinent erreicht haben. Bei Benzin sind sie noch nicht so weit. Zwar geklagt man sich hier momentan über Benzinpreise, die auf $1,50 (0,87 €) pro Liter zugehen, doch sind Autos die 10 l und mehr verbrauchen noch Standard! Auch regenerative Energien findet man hier quasi nicht, obwohl hier wohl die besten Bedingungen der Welt herrschen, um die Sonnenenergie richtig auszunutzen! Wie gesagt, ich finde es einfach nur interessant zu beobachten, wie dieses Land eine Entwicklung durchmacht, die Deutschland längst hinter sich hat. Dinge, die bei uns längst Selbsverständlichkeit sind, müssen hier noch erklärt und betont werden :-)

Heut war ich beim Arzt und er hat mich noch bis Ende nächster Woche krankgeschrieben. Wird wohl noch ne Weile dauern mit den Kopfschmerzen, meint er. Dann hab ich mal bei ein paar Profs vorbeigeschaut. Waren alle total nett. Ich solle mich bloß ausruhen und erholen. Und es tut ihnen ja allen so leid, dass ich gerade in Australien so nen dummen Unfall hatte. Jaja, mir auch. Einer meinte, die Anzac Parade (Straße wo's passiert ist) sei einfach nicht für Fahrradfahrer gemacht, hat sich regelrecht in Rage geredet über die Straßen Sydneys, die mal überhaupt nicht für Zweiräder ausgelegt seien (wo er auch Recht hat!). Jedenfalls gibt's keinen Stress wegen Assignments, nur wenn ich Pech hab muss ich nach Semesterschluss noch ein bisschen länger hierbleiben um alles fertigzumachen. Naja, es gibt Schlimmeres! Momentan kann ich nur das Beste daraus machen und es wenigstens genießen, dass ich mehr Zeit habe, um mich von Freunden besuchen zu lassen, zu schlafen, zu telefonieren, sogar fernsehzuschauen (das hättet ich nicht gedacht, hä!?)... Fühlt sich komisch an, das sollte jetzt eigentlich die stressigste Zeit des Semesters sein, wo doch die Studienarbeit in gut 2 Wochen fällig ist und es auch sonst jede Menge zu tun gibt! Stattdessen lieg ich hier rum und tu kaum was, außer mein Blog mal wieder aktuell zu halten. Genau, das macht die Maike so! Wünsche allen Studenten einen guten Semesterstart!!!

18 Oktober 2006

Oktoberfest

Wusstet ihr eigentlich, dass "unser" Oktoberfest auf der ganzen Welt gefeiert wird? Von dem Amis wusste ich das ja schon, aber auch in Aussie-Land hat jedes Pub sein eigenes Oktoberfest. Wie's da so zugeht weiß ich nicht, aber von außen sieht's jedenfalls gerammelt voll aus. Ein Grund, mehr Bier zu verkaufen. Auch an der Uni wird heute Oktoberfest gefeiert. Meinte heute doch glatt eine, das sei ein Fest so wie Halloween oder Weihnachten. Musste erst erklären dass es eigentlich bloß in München stattfindet und nicht in jeder Kneipe. Puh, was für einen Ruf haben die Deutschen bloß!

23 Oktober 2006

Oktoberfest Teil 2

Das hätt ich nicht gedacht, aber jetzt muss ich mich doch nochmal zum Oktoberfest äußern. Because yesterday Ambros and I decided to go to the Maroubra "Octoberfest" and have some fun and a big laugh :-) And it was worth it!
Eine große Wiese beim Strand, eine Bühne, eine "deutsche Band" die sich die "Rheinlander" nannten, in Lederhosen und Tirolerhüten auftraten und echte Blues Musik spielten (ja, wirklich--ab und zu haben sie 'ne Pause gemacht und es liefen bayrische Schunkellieder vom Band), "Bratwurstsemmeln" die aus Hot Dog Buns, Leberkäse ("German Meatloaf"), Sauerkraut und Honey Mustard bestanden, ein paar weitere Fressstände die absolut nichts mit Deutschland zu tun hatten (außer vielleicht dem türkischen Stand), ein paar Stände die Buddha-Figuren und anderen Krams verkauften, kostenlose Stress-Tests von Scientology, ein Eisauto, ein paar Hüpfburgen und Karrussells, kein Bierzelt, keine Bierkrüge, aber immerhin deutsches Bier aus Kehlheim in 0,5-Liter Flaschen. Ja, wir haben gelacht!!!

Mir geht's wieder ziemlich gut. In die Uni gehe ich diese Woche noch nicht so richtig, aber ich kann zu Hause schon wieder ein bisschen arbeiten und wie ihr seht hab ich auch das Oktoberfest überlebt :-)

29 Oktober 2006

Zeitumstellung

Wer sich noch an meinen Eintrag zur letzten Zeitumstellung Ende März erinnert, wird sich jetzt fragen: Was hat sich die Maike heute ausgedacht? Wie rechtfertigt sie, dass die Stunde nun in Australien fehlt und in Europa dazukommt? Okay, ich verrat's euch:

Als Chef-Zeit-Heinzelmännchen Anton vor einem halben Jahr (sooo lange ist das schon her, mannomann, kaum zu glauben!!) die Stunde von Europa nach Australien gebracht hat, hat sich die Maike riesig über das Geschenk gefreut--so sehr, dass sie sich persönlich beim Anton dafür bedanken wollte. Er hat natürlich, als er schonmal da war, ordentlich in Australien Urlaub gemacht und so konnte Maike ihn ausfindig machen und kennenlernen. Sie hat sich sogar mit ihm angefreundet. Netter Kerl! Nach einer Weile hat die Maike--wie auch einige andere Australier--dann doch kapiert, dass die Stunde nicht immer von Vorteil ist. Der Frühling kam und es gab Tage, an denen es 35° hatte. Und immer wurde es um 18.30 dunkel. Das gefiel ihr gar nicht. Gleichzeitig gingen beim Heinzelmännchen-Zeitbüro immer mehr Beschwerdebriefe von erbosten Europäern ein, die morgens nicht gerne im Dunkeln aufstehen und deshalb ihre Stunde vermissten. Da heckten Maike und Anton einen neuen Plan aus, der letzte Nacht auch umgesetzt wurde: Anton machte mal wieder eine Dienstreise nach Australien (und stattete dabei der Maike einen Besuch ab, die freut sich nämlich immer über Besuch!) und packte dort die Stunde ein, die die Australier nicht mehr wirklich haben wollten. Nur sieben Stunden später lieferte er sie in Europa ab. Wie hat er das so schnell geschafft, fragt ihr euch? Jaaaaa, Maike und Anton sind schlau! Sie haben ein neue Art des Reisens entwickelt, die sehr viel schneller ist als herkömmliche Flugzeuge. Achtung, nicht zu früh freuen: sie ist leider nur für Heinzelmännchen geeignet. Sorry! Jedenfalls sind die Australier und die Maike froh, dass es jetzt wenigstens wieder bis 19.30 hell ist, und die Europäer freuen sich hoffentlich über die Stunde, die sie heute geschenkt bekommen haben. Hab ich recht???

Und die Moral von der Geschicht: Ab sofort wieder 10 Stunden Zeitverschiebung zwischen Australien und Deutschland! Bitte denkt daran, wenn ihr hier anruft!

Mir geht's soweit gut! Bin fast wieder fit! Wenn ich genug schlafe lassen mich sogar die Kopfschmerzen in Ruhe (ja, soooo viel meiner kostbaren Zeit geht mit schlafen drauf!), und die Schulter tut nur noch ein bisschen weh!
In Sachen Uni ist das alles natürlich ein bisschen nervig. Zwar sind die Profs ganz nett, aber die Studienarbeit muss ich natürlich trotzdem fertigschreiben. Dafür muss ich nach den Prüfungen noch 3 Wochen dranhängen, ich habe gerade eine Verlängerung bis zum 18.12. bekommen, bleibe also um einiges länger als geplant in Sydney. Das bedeutet auch, dass ich nicht zu Weihnachten heimkomme. So ganz möchte ich auf meinen Urlaub dann doch nicht verzichten. Und in Deutschland hab ich ja vor April sowieso nicht wirklich was zu tun. Am 31.1. läuft mein Visum aus, dann muss ich hier verschwinden, aber so lange werde ich wahrscheinlich bleiben. Der Flug ist noch nicht umgebucht, wird aber bald erledigt... Weihnachten und Silvester bei 40° werden komisch, aber sicherlich ein Erlebnis! Somit verbleiben mir noch ziemlich genau 3 Monate hier in Down Under, die bestimmt aufregend werden. Und dann freue ich mich auch wieder auf euch alle zu Hause!!!

03 November 2006

Friday Week 14

Wisst ihr, was das bedeutet??? Das Semester ist rum!!! Keine Vorlesungen mehr (nicht, dass ich in letzter Zeit bei vielen Vorlesungen gewesen wäre...)! Zwei Semester in Australien, geschafft, krasse Sache! Die nächsten drei Wochen sind Exams, dann hab ich noch 3 Wochen für die Thesis. Die anderen haben heute ihre Studienarbeiten abgegeben. Ich könnte jetzt auch fertig sein. Ansonsten passiert hier nicht viel. Ich schlafe, ich lerne, ich forsche, ich schreibe. Am Dienstag hab ich ne Präsentation über meine Thesis, 50 Minuten. Kein big deal, ich weiß ja, wovon ich rede... Und jetzt geh ich ins Bett. Gute Nacht!

04 November 2006

:-p

MessageDigest md = MessageDigest.getInstance("MD5");
byte[] msgDigest = md.digest(text.getBytes());
return (new String(msgDigest));

07 November 2006

Totalschaden

Heute habe ich mich endlich mal aufgerafft, das verunglückte Fahrrad zum Fahrradgeschäft zu bringen. Für die Versicherung brauchte ich natürlich 'nen Kostenvoranschlag für die Reparatur. Und mit nur einem flotten Blick hat der Typ mir den Totalschaden sofort bestätigt: "bicylce upon inspection is beyond any repair" haha. Wirklich, es sieht schlimmer aus als man auf dem Bild erkennen kann. Selbst der Rahmen selbst ist verbogen. Hat mich schon ordentlich erwischt, die Dame. Der Helm hat einen dicken Riss quer durch. Ich hab beides gleich zum Entsorgen dort gelassen.

Außerdem hatte ich heute meinen Honours Talk. D.h. musste eine Stunde Präsentation über meine Studienarbeit halten. Ist schön über ein Thema zu reden, mit dem man sich ausgiebig beschäftigt hat. Trotzdem anstrengend, das Ganze auch noch auf englisch... Und die Vorbereitungen haben mich viel Zeit gekostet, quasi fast die ganze letzte Woche. Wäre einfacher gewesen, wenn ich das alles einfach per copy-paste aus meiner Studienarbeit hätte rausnehmen können, aber die ist ja dank des Unfalls erst zur Hälfte geschrieben. Habe zwar alle meine Ergebnisse, musste aber viele Ideen erst noch formalisieren. Namen geben ist ja soooo anstrengend, vor allem wenn das Alphabet nicht genügend Buchstaben hat! Jetzt ist es geschafft and I can move on to other things. Hab ca. 2 Wochen, um mich auf 3 Klausuren vorzubereiten, und ja noch bis 18.12. die Studienarbeit fertig zu schreiben.

Gestern habe ich meinen Heimflug umgebucht. Am 4.2.07 um 12.45 Uhr werde ich wieder in Frankfurt landen und freue mich schon! Gleichzeitig ist mir inzwischen auch bewusst, dass es hier doch ein paar Leute gibt, die ich vermissen werde ;-(

Und ich kann kein gescheites Deutsch mehr, wie ihr vielleicht hier schon gemerkt habt! Am Sonntag war ein Deutscher zu Besuch im Gottesdienst und den haben sie natürlich gleich zu mir geschleppt. Ich war erstmal so perplex, dass ich 5 Minuten gebraucht hab, um wieder reinzukommen. Mannomann.

Oh, und noch eine Sache: hier ist heute Melbourne Cup. Pferderennen sind hier ganz groß, nach britischer Tradition. Ich wohne ja gleich an der Pferderennbahn von Sydney (wirklich, aus meinem Fenster sehe ich die Pferde!) und da sehe ich Samstags oft, wie die aufgetakelten Leute rumlaufen. Wirklich, eine Mode ist das, vor allem die Hüte, das passt so gar nicht zu den Australiern! Und was mich auch verwundert: haufenweise junge Leute, in meinem Alter. Ich hatte gedacht, sowas wär eher was für die älteren Generationen. Aber es scheint richtig schick zu sein, to the races zu gehen. Mein Mitbewohnerin Kate ist heute auch dort. Dabei ist heute gar nicht Samstag, und wie gesagt ist Melbourne Cup, d.h. das Rennen findet in Melbourne statt. Ich sollte sagen fand in Melbourne statt, denn wie man mich belehrt hat dauern Pferderennen höchstens 10 Min. Der Rest ist Party :-) Beim Randwick Race Course hinter meinem Haus ist also nur die Videoübertragung. Und die Party, ich höre sie schon den ganzen Tag! Jedenfalls ist der Melbourne Cup "an essential part of Australian culture", da musste man mich auch erst aufklären, in ganz Victoria (der Bundesstaat wo Melbourne ist) ist jedes Jahr zum Melbourne Cup ein öffentlicher Feiertag. An den Schulen, an der Uni, bei der Arbeit, überall wird geschaut. Erinnert mich so ein bisschen an das Finale der WM vor 4 Jahren, wo Deutschland gespielt hat. Jetzt hab ich das also auch mal miterlebt. Man lernt doch nie aus!

09 November 2006

Trust

We trust those who manufacture our foods that they have not poisoned them in any way. We trust those who build our machinery that this equipment is not sabotaged. We trust the police to keep us safe and to not abuse their powers. We trust the military to remain loyal to our democratically elected government and to not use the high tech weapons and training that the people payed for against us. We get onto a plane, in faith that the pilot will indeed take you where the airline promised and not take you with them into the afterlife. We trust those we live with not to take advantage of our vulnerability when sleeping and murder us. Why in the world do we have such a hard time trusting God???

10 November 2006

12 November 2006

Klausurenzeit

Servus! Ein kleines Update von mir, bevor ihr in den nächsten beiden Wochen wahrscheinlich nicht so viel von mir hören werdet. So leid es mir tut, es ist schon wieder Klausurenzeit! Letzte Woche habe ich es noch recht locker gesehen, aber nächste Woche muss ich mal ein bisschen ranklotzen. Hab mir vorgenommen, ganz diszipliniert zu sein. Rechtzeitig ins Bett, früh aufstehen, lernen, regelmäßig kurze Pausen machen, und abends wieder rechtzeitig ins Bett. I've been here so many times, und immer hat's irgendwie funktioniert. Das Strandwetter hält ja noch ein bisschen länger :-)

Heute hab ich's endlich mal zu Hillsong geschafft. Das ist eine sehr große charismatische Gemeinde in Sydney. Bekannt sind sie vor allem wegen ihrer Musik. Wer was mit christlicher Musik am Hut hat hat bestimmt schon viel von Hillsong gehört. Die Musik war auch ziemlich beeindruckend, ein riesen Aufgebot da vorne, sehr professionell, flott, Band, Solisten, Chor, alles da! Ansonsten hatte ich mir die Gemeinde größer vorgestellt, eher wie Willow Creek. Dazu muss man allerdings sagen, dass Hillsong an zwei Orten stattfindet, "City" und "Hills" (ich war natürlich "City", hab festgestellt dass ich da in nur 'ner halben Stunde hinlaufen kann!!), vielleicht ist ja die Gemeinde in den Hills die große. Gepredigt hat ein energiegeladener Ami. Mensch, die haben schon ein Temperament! War lustig und unterhaltend, mitgenommen hab ich allerdings von der Predigt heute früh in meiner Gemeinde mehr. Vielleicht schaff ich's ja mal noch in die "Hills". Ansonsten war die Musik tatsächlich die eindrücklichste Erfahrung. Ach ja, und bei der Gelegenheit hab ich mir dann gleich noch die CD gekauft, bei deren Live-Aufnahme ich am 5.3. war. Die musste ich schon haben :-)

Zwischen den beiden Gottesdiensten war ich im Park und hab mir noch einen freien Nachmittag gegönnt, bevor ich ab morgen dann hart arbeite ;-) -- und innerhalb von 3 Stunden einen ordentlichen Sonnenbrand geholt. Der Sommer ist da!!!

Mehr Interessantes gibt's glaube ich gerade nicht. Bis bald und liebe grüße an euch alle!!!

13 November 2006

Braindead

Whoohoo! I have had a very disciplined day. I've actually done 13 hours of work today, studying for exams and even writing a bit of my thesis. I managed to not launch Skype and not get out the guitar. Are you proud of me ;-) ?!? Now I feel just a bit braindead and ready for bed! CU!

14 November 2006

Paddington

Hab mich heute mit Manu aus der Erlanger Gemeinde getroffen. Sie besucht gerade Freunde in Sydney. War ein echt netter Nachmittag! Wir waren bei Max Brenner, das ist ein Schoko-Café, Wahnsinn echt, so reichhaltige heiße Schokolade hab ich im Leben noch nicht getrunken! Dann sind wir noch ein bisschen durch Paddington spaziert. Künstler- und Nobelviertel von Sydney. Krass echt, das erkennt man schon an den Reihen von nagelneuen BMWs und Mercedessen die da am Straßenrand parken! Die alten, oft gut hergerichteten Häuschen im viktorianischen Stil (hmmm, hoff jetzt mal das stimmt) sind total Süß! Schmal und lang, dicht an dicht. Die Balkon-Geländer schauen aus wie Spitze. Lässt sich schwer erklären. Und leider auch schwer auf'm Foto einfangen. Hier mein bester Versuch...Jedenfalls hat mir Paddington echt gut gefallen. Wer mich besuchen kommt, dem zeig ich's! (Ich würd jetzt sagen "gell, Anne" aber ich glaub nicht, dass sie hier mitliest.) Dann bin ich an einem wunderschönen Frühlingstag beim Licht der letzten Sonnenstrahlen nach Hause spaziert. (Ich würde jetzt sagen "und hab mich zurück an meinen Schreibtisch gesetzt", aber das würde diesen hübschen Bericht doch glatt ruinieren!)

15 November 2006

Sooooooooo komisch!!!

Hab heute mal in 'nem Werbeprospekt geblättert, und da sind doch glatt die Plastik-Weihnachtsbäume samt Lichterketten und glänzenden Christbaumkugeln auf der selben Seite abgebildet wie die Strandtücher. Sooooooooo komisch!!! Auf Weihnachten bei 40° mit Grillparty am Strand bin ich echt gespannt. Auf Silvester-Feuerwerk bei Affenhitze auch!

18 November 2006

Rückblick und Vorausblick

Heute vor 9 Monaten bin ich im großen, fremden Australien angekommen! Damals (ja, "damals", so kommt es mir vor) kannte ich nichts und niemanden, kannte mich nicht aus, hatte keine Ahnung, was mich erwartete. Jetzt bin ich hier zu Hause, kenne mich aus, habe Wohnung, Freunde, Gemeinde, viel vom Land gesehen und zwei ganze Semester studiert. Mensch, ist in diesem Jahr viel passiert!
Heute in einem Monat ist meine Studienarbeit fällig--dann beginnt die FREIHEIT! Heute in zwei Monaten werde ich wieder mal auf Reisen sein. Heute in 3 Monaten bin ich wieder zu Hause, vermutlich bei meiner Family in Tamm. Heute in 4 Monaten bin ich in München und mache Praktikum. Heute in 5 Monaten bin ich ganz sicher wieder in Erlangen im neuen Semester. Hurraaaaaaaaaa!

19 November 2006

Memoiren einer Auslandsstudentin

Als mir gestern aufgefallen ist, dass ich schon ganze neun Monate in Australien bin, musste ich an meine Anfänge hier zurückdenken. Alles war neu, alles war unbekannt. Ich hatte wirklich keine Ahnung, worauf ich mich einlasse. Viele Dinge, vor allem Kleinigkeiten, sind hier anders. Was mir in den ersten Wochen aufgefallen ist, ist inzwischen längst zur Selbstverständlichkeit geworden. Von einigem habe ich hier im Blog berichtet, von vielem aber auch nicht. Und da hier bei mir in den nächsten Tagen sowieso nicht viel passiert außer lernen und Klausuren schreiben, starte ich hier im Blog eine kleine Reihe "Kulturschock". Ich will die Anfangserfahrungen aufschreiben, bevor ich sie vergesse. Momentan sind sie noch frisch genug, dass ich mich gut erinnere und schon lange genug her, dass ich mit einem Lächeln auf so manche Anfangsschwierigkeit zurückblicken kann. Manche ersten Eindrücke haben sich als falsch herausgestellt, aber viele haben sich auch bewahrheitet. Das soll jetzt noch kein Rückblick auf das ganze Jahr werden, denn ich bin ja noch eine Weile da. Für Abschiedsstimmung ist es noch zu früh, und doch muss ich mich ganz langsam seelisch darauf einstellen, dass ich bald wieder den großen Teich überquere, bald wieder Freunde zurücklasse, bald wieder auf einem anderen Kontinent wohne, bald wieder Neues entdecke—oder Altes neu entdecke!

20 November 2006

Kulturschock - Warum?

Auf den ersten Blick ist alles anders. Die Autos fahren links, die Leute sprechen ein komisches Englisch, die Sonne scheint ununterbrochen und man ist nie weit vom Strand entfernt. Auf den zweiten Blick ist alles gleich. In den Supermärkten gibt es die gleichen Lebensmittel, auf den Straßen fahren die gleichen Autos, die Leute sehen aus wie zu Hause, arbeiten wie zu Hause, gehen weg wie zu Hause. Erst auf den dritten Blick sieht man das wirkliche Australien in seiner Vielfalt, mit den Ähnlichkeiten und den Unterschieden. Manches ist zum Lachen, manches zum Heulen, und manches einfach nur anders. Die Eindrücke können einen manchmal schon überwältigen, und doch rutscht man erstaunlich schnell in den gewöhnlichen Alltag hinein—auch hier, am anderen Ende der Welt.

Warum das Ganze? Genau deswegen? Oder hatte ich mir etwas anderes erhofft? Ja, das frage ich mich auch ziemlich oft. Was habe ich erwartet, das mich dazu bewegt hat alles aufzugeben, was ich hatte, alles zu verlassen, was mir vertraut war, ohne zu wissen, was mich erwartet? Gute Frage! Ich glaube, mich hat einfach das Fernweh gepackt. Ich war bereit für etwas Neues, für ein Abenteuer. Erwartet habe ich ein spannendes Jahr, neue Freunde, entspannte Uni, Urlaub, Sommer, Sonne, bereichernde Erfahrungen, einen extra Eintrag in meinem Lebenslauf… So konkret waren meine Vorstellungen eigentlich gar nicht, ich wollte mich einfach darauf einlassen. Was mich erwartete—davon hatte ich keine Ahnung, und ein Stück weit ist es sicherlich auch gut so. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich Deutschland verlassen. Mir war bewusst, dass ich mich in Erlangen sehr wohl gefühlt hatte. Und trotzdem: so schwer ist mir der Abschied wirklich nicht gefallen. Ich habe gesagt „bis nächstes Jahr“ und nicht einmal geweint—bis ich mich am Flughafen von der letzten Person verabschiedet umgedreht hatte. Das war der Anfang vieler Tränen und gleichzeitig des verrücktesten Jahres meines Lebens.

(Foto: KJE-Abschied)

23 November 2006

Kulturschock - Brot

Ja, das liebe Brot ist einen ganzen eigenen Eintrag wert! Das kann einen schon ganz schön schocken, wenn man im Supermarkt Regale über Regale findet, gefüllt mit Zeug, das richtigem Brot nicht im geringesten ähnelt. Und auch die Bäckereien, selbst wenn sie mit vielversprechenden Namen wie "French Bakery" oder "Continental Bakery" locken, sind nicht viel besser. Selbst wenn man teures Geld bezahlt ist das Brot höchstens ein besseres Toastbrot: weich und schlabbelig, weiß. Anfangs habe ich mich gewundert, dass die hier ihre Sandwiches so toll belegen. Da ist nämlich nix mit 'nem simplen Käsebrot, sondern man tut wenn dan gleich 'nen halben Salat drauf, haufenweise Gemüse, Soße und so weiter. Aber ist ja auch kein Wunder, denn mit Käse allein schmeckt das Brot nach nix und macht auch nicht satt. Ich könnte echt eine halbe Packung von diesem Zeugs essen und es tut nichts! Ja, unser gutes deutsches Brot vermisse ich schon ganz schön! In Sydney gibt es eine deutsche Bäckerei, die haben gescheites Brot! Leider bin ich da nur selten... Wenn ich die Australier stolz das tolle deutsche Brot probieren lasse, wissen sie es allerdings nicht zu schätzen, finden es zu sättigend, zu "fibery", zu viel Konsistenz... Wenn ich mir anschaue, was man hier gewohnt ist, dann wundert es mich nicht. Oh weia, ich muss aufpassen was ich hier schreibe, denn inzwischen haben ein paar Leute hier auch mein Blog entdeckt, und die Übersetzungs-Funktionen im Internet sind relativ gut. Aber ich glaube, dass ich unser Brot vermisse wissen die sowieso schon alle :-) Hier hat Brot auch nicht den Stellenwert wie bei uns, es wird nicht jeden Tag gegessen. Meine Mitbewohnerinnen wundern sich über meinen Brot-Konsum! Naja, so ist das eben...

(Foto: stolz auf unsere Errungenschaft: anständiges Brot vom Bäcker in Hahndorf bei Adelaide)

Eine Klausur ist geschafft und war auch recht nett. Morgen ist Nummer zwei dran und ich bin gerade mit Lernen fertig.

Die Unfall-Folgen (weil mich immer noch viele Leute fragen) sind soweit verheilt. Kopfweh hab ich nur noch selten wenn ich allzu wenig schlafe, und die Schulter tut auch nur noch ganz ab und zu weh!

01 Dezember 2006

Kulturschock - Supermarkt

Uiuiuiiiiii, jetzt hab ich große Versprechungen gemacht und sie nicht im geringsten gehalten. War mal wieder viel zu beschäftigt... Die Klausuren sind überlebt und auch ganz passabel ausgefallen, wenn man mal die Umstände bedenkt. Jetzt muss ich wirklich nur noch die Studienarbeit machen. Sie ist inzwischen stolze 50 Seiten groß :-)

Anyway, auch der erste Besuch im Supermarkt war ein ganz schöner Schock, vor allem was die Preise angeht! Was alles fehlt hab ich erst später festgestellt. Also vor allem Milchprodukte sind hier unbezahlbar, das gilt für Milch, Joghurt, Käse und sogar Schokolade... Ich scheine aber auch im allerteuersten Viertel Australiens zu wohnen, ganz Sydney gilt als teuer aber die Eastern Suburbs als am teuersten. Nur Bananen sind überall teuer, so ca. $12 (7,50€) das Kilo. Käse schmeckt generell nach "cardboard", das geben auch die Australier zu, wenn man nicht bereit ist, ein Vermögen zu bezahlen, und so schön in Scheiben geschnitten ist er auch nicht (außer dem Schaibletten-artigen Zeugs). Quark fehlt komplett und ebenso die anständige Schokolade. Lindt gibt's (wie wohl überall auf der Welt), aber auch nur für ein mords Geld. Obst ist gut und frisch, aber nicht gerade günstig. Über das Brot hab ich ja schon mein Leid geklagt. Vanillinzucker hab ich bis heute nicht gefunden und Mehl ist generell von vornherein mit Backpulver versetzt (plain flour muss man suchen). Geschockt war ich auch, als ich in einem ganzen Schrank voller Tiefkühlpizzen keine einzige vegetarische finden konnte. Für Vegetarier ist dieses Land nicht gemacht. Kartoffeln kaufen die meisten schon gewaschen--und kochen sie mit Schale. Welche Müsliriegel nicht staubtrocken sind kriegt man mit der Zeit raus und auch die ungesalzene Butter hab ich inzwischen entdeckt. Naturjoghurt schmeckt generell grauenvoll--die kommen hier mit ihrem fat-free Zeugs fast an die Amis ran (nur Wasserflaschen wo "fat free" draufsteht hab ich noch nicht gesehen). Am Anfang muss man eben ein wenig experimentierfreudig sein und auch mal was wegwerfen... Bei den Toilettenartikeln bin ich immer erstaunt, dass es fast nur das selbe Zeug gibt wie bei uns. Von Colgate über Fructis bis Nivea ist alles da!
Am Anfang hat das Einkaufen echt ewig gedauert. Schon dumm, wenn man sich nicht auskennt. Auch dachte ich wochenlang, dieses Jahr kostet mich ein Vermögen, wenn man für einen kleinen Korb voller Zeugs schon $40 bezahlt. Für 25€ kann ich beim Aldi fast einen ganzen Wagen vollpacken (Aldi gibt's hier übrigens auch, nur leider nicht so wirklich in meiner Nähe).
Ach ja, heute ist mir aufgefallen, dass ich noch keine Schoko-Nikoläuse gesehen habe. Ich muss nochmal gucken, aber die wären mir doch sicher aufgefallen! Übrigens gibt's hier den Nikolaus glaub ich nicht, und auch Adventskalender sind nicht weit verbreitet. Sooooooo komisch, zu Hause backt meine Mama fleißig Plätzchen, aber hier kann Weihnachten doch noch nicht kommen, oder? It just feels soooo wrong!

02 Dezember 2006

Kulturschock - Aldi

Ich habe zu gestern noch einen Nachtrag: heute war ich beim Aldi, weil ich meinen Mitbewohnerinnen doch gerne einen Nikolausstiefel (oder sowas ähnliches, Stiefel gibt's hier nicht wirklich) packen wollte. Und da hatten sie doch tatsächlich Schoko-Weihnachtsmänner! Und noch so einiges andere: Nürnberger Lebkuchen, Dominosteine, Zimtsterne... Hab mich gleich ordentlich eingedeckt, so viel Schokolade auf einem Haufen hab ich glaub ich noch nie gekauft! Aber komisch ist es ja schon, die Lebkuchen bei 30° zu essen! Ja, das "Weihnachten im Sommer ist ja so komisch" müsst ihr euch jetzt noch öfter anhören ;-)

Ansonsten ist ganz Sydney voller kitschigst dekorierter Weihnachtsbäume mit großen goldenen Sternen. Und ich steh davor mit Rock und Top und denk mir, das kann doch wohl nicht wahr sein!

07 Dezember 2006

Kulturschock - Verkehr

Einer der bekanntesten und offensichtlichsten Unterschiede ist der Linksverkehr. Das beinhaltet nicht nur, dass die Autos auf der linken Straßenseite fahren, sondern auch, dass man beim Rechtsabbiegen auf Gegenverkehr achten muss, dass man Kreisverkehre im Uhrzeigersinn umrundet, dass der Fahrer im Auto rechts sitzt, der Schaltknüppel links und der Blinker rechts ist. Nur das Gaspedal ist auch auf der rechten Seite, und rechts vor links gilt auch. Aber nicht nur als Autofahrer betrifft einen das. Auch als Fußgänger muss man sich dessen bewusst sein, dass die Autos erst von der rechten Seite kommen. Wo wir unseren Kindern beibringen, links-rechts-links zu gucken, muss man es hier genau andersrum tun: rechts-links-rechts. Wenn man das von klein auf so beigebracht kriegt, muss man da schon ganz schön nachdenken. Und wenn man sich zwingt, nach rechts zu schauen und loszulaufen hat man ständig das Gefühl, gleich von hinten überfahren zu werden. So mancher ist schon in seinen ersten Stunden in Australien vor’s Auto gelaufen, und so findet man wenigstens in Sydney an jeder Ecke „LOOK RIGHT“ auf die Straße gemalt.

Für Fahrradfahrer ist dieses Land nicht gemacht, das sagt einem jeder den man fragt. Teile von Sydney sind ohnehin viel zu bergig, um mit dem Rad vorwärts zu kommen, aber auch sonst ist es ganz schön gefährlich (haha, das muss ich ja sagen). Radwege gibt es kaum. Die Helmpflicht zeugt ja auch schon von der Gefahr. Und die Autofahrer hier passen nicht so gut auf Fußgänger und Radfahrer auf wie bei uns. An Zebrastreifen steht man oft ewig bis mal ein Auto anhält, wenn man nicht frech genug ist, um einfach auf die Straße zu laufen. Auch an Fußgängerampeln sollte man aufpassen. Eine nützliche Eigenschaft haben sie allerdings: sie machen ein Geräusch, wenn sie grün werden. In Deutschland gibt es auch ein paar Ampeln, die für Blinde ausgestattet sind, aber hier ist das Standard. Das Geräusch, das sie machen, kann ich nicht beschreiben, deshalb versuche ich es auch gar nicht erst. Man kann also ganz gemütlich in die Luft gucken, quatschen oder sonst was tun, während man an einer roten Ampel wartet—nur sollte man geistesgegenwärtig genug sein nicht auf die Straße zu rennen, wenn die Nachbarampel das Piepsen anfängt. Grün sind die Ampeln dann nur ganz kurz, bevor sie anfangen, rot zu blinken. Da kann man normalerweise noch laufen (ähm, ich meine jetzt inoffiziell), muss aber aufpassen, denn wenn sie ganz rot werden fahren auch sofort die Autos los. Das coolste, was ich mal gesehen habe, war eine Ampel mit Anleitung:

Überhaupt scheinen die Australier gern Anleitungen für Dumme zu geben. Auf einer öffentlichen Toilette habe ich mal die Erklärung gesehen, wie man Hände wäscht: Wasserhahn an—Hände nass machen—Seife drauf—Hände abspülen—Hände abtrocknen. Wer hätte das gedacht!

Schilder sind in diesem Land sowieso so eine Sache für sich. Als erstes ist mir aufgefallen, dass hier grün ist, was in Deutschland blau/gelb ist (d.h. Freeway- und Highway-Schilder (Autobahn/Bundesstraße)). Lustig ist auch, dass man in Deutschland gerne Symbole/Bilder verwendet, und hier einfach alles in Worten aufschreibt. „No right turn“ zum Beispiel. Und wieder das Coolste, was ich bisher gesehen habe: „Wrong way—turn around“!!! Ansonsten sieht man tatsächlich überall so gelbe Schilder mit Kängurus drauf, für die Australien inzwischen regelrecht bekannt ist. Und die gibt es nicht nur mit Kängurus, sondern mit allen möglichen und unmöglichen Tieren. Hier ist meine Sammlung.

Ansonsten ist mir noch aufgefallen, dass Taxis hier eher aussehen wie Polizeiautos und Polizei-/Feuerwehr-/Rettungswagensirenen ziemlich anders klingen als in Deutschland (nix mit Quarte). Und Zebrastreifen sehen übrigens aus wie bei uns (und heißen sogar zebra crossing), aber die zickzack-Linien auf der Straße, die in Deutschland Parkverbot bedeuten, sind hier die Ankündigung eines Zebrastreifens.

----------------------------------EDIT----------------------------------
Eine Sache hab ich noch hinzuzufügen: Ich finde, dass Parkscheiben eine praktische Erfindung sind! Die kenn man in Australien nämlich nicht. Hier gehen die Politessen umher und machen Kreidestriche an Autoreifen. Wie effektiv das ist, weiß ich nicht. Es scheint zu funktionieren...

Und nochwas: gestern hab ich einen Smart gesehen!!! Bisher dachte ich, die gäbe es hier nicht...

10 Dezember 2006

Kulturschock - Aussie Englisch

Heute hab ich mit ein paar Leuten gequatscht, die ich seit einer Weile nicht gesehen habe. Sie haben als erstes festgestellt, wie australisch mein Englisch doch geworden ist. Naja, dass ich den dicken amerikanischen Akzent losgeworden bin ist wahrscheinlich nicht schlecht ;-) Und ich mag das australische Englisch! Der Akzent gefällt mir, echt. Die Sprache reflektiert die australische Kultur so richtig, finde ich. Sie ist ebenso relaxt und informell wie der Lebensstil. Laid back, würde man hier sagen. Einfach alles wird abgekürzt, da hat man schon ganz schön zu knabbern, wenn man das nicht kennt. Aber seitdem ich rausbekommen habe wie's funktioniert, gefällt's mir total gut. So praktisch! Überall wird einfach i oder o angehängt. Da wird der Nachmittag zum Arvo, der Müllmann zum Garbo, der Jonathan zum Jono, die Grillparty zur Barbie, die Sonnenbrille zu Sunnies, die Verwandten zu Rellies, Weingummis zu Lollies, die Spucktüte zur Sickie (oder auch Tag wo man krank ist), die Zigarette zur Ciggie, der Fernseher zum Telly, die Decke zum Blanky, die Mücke zur Mossie, Wollworths zu Woolies, Eastgardens zu Easties, Badehose zu Swimmers und so weiter, und so fort. Ach ja, und Australier zu Aussie natürlich (die finden es dann sehr lustig, wenn man ihnen von unseren Ossis erzählt). Auch ohne verniedlichung kann man o's ranhängen wo man will: righto... Sehr gut gefallen mir auch so Wörter, die für alles gut sind, z.B. dodgy, das hab ich glaub schonmal erwähnt. Kann für alles, aber auch wirklich alles Negative verwendet werden. Nice kann für alles Positive verwendet werden. Bludge ist auch ein tolles australisches Wort. Von faulenzen bis schnorren kann es alles heißen. Oder "to miss out", das ist auch praktisch. Ambros und ich haben letztens festgestellt, dass "I can't be bothered" uns gut gefällt. Ist selbsterklärend, oder? I just can't be bothered to explain it to you right now anyway ;-). Dude scheint auch was Aussie-mäßiges zu sein. Man kann es an jeden Satz ranhängen! I'm soooo hot, dude! (Really I am, it's been a very warm day).

Dann gefällt mir auch noch, dass das Englische generell dieses formelle "Sie" nicht kennt. Das wird mir schwer fallen, wenn ich wieder in Deutschland bin.

Ja, und dann noch ein Kommentar zu was anderem als Englisch: Meine Studienarbeit ist fertig geschrieben, YAY! Ich habe noch eine Woche Zeit, und die wird es mich schon auch noch kosten, die Lücken zu füllen, mein Englisch zu verbessern, die Implementierung fertigzustellen, die Bildchen zu basteln und das ganze Dokument zu editieren (72 Seiten latex), but I'm feeling very organised at the moment. Schlaflose Nächte wird's hoffentlich nicht geben. It's under control, dude!

18 Dezember 2006

IT IS DONE!!!

Studienarbeit abgegeben! Damit ist die Uni hier beendet. Mannomann! Jetzt werd ich packen, morgen zieh ich um--meine WG löst sich leider schon auf. Jetzt geht alles ganz schnell.

Darf ich vorstellen, meine (noch) Mitbewohnerinnen Kate (Mitte) und Liz (rechts).Es war eine nette WG. Heute Abend (also jetzt gleich) machen wir Family-Dinner mit Weihnachtsgeschenken. Jaja, jetzt muss ich schon anfangen, mich von Leuten zu verabschieden. So kann's gehen.

----------------------------------EDIT-------------------------------------
The finished document in all its glory can be seen here. Sieht schon hübsch aus, so ein LaTeX Dokument. Aber schaut euch den Inhalt lieber nicht zu genau an. "So much maths hurts my brain" hat eine Freundin kommentiert, die das Ding für mich korrekturgelesen hat ;-)

20 Dezember 2006

Umgezogen!

Puh, geschafft! Das war ganz schön anstrengend! Ich hab zwar nicht viel Zeug (naja, dafür dass ich mit 23kg gekommen bin hab ich ganz schön viel, aber eine Autoladung übersteigt es trotzdem nicht), aber in der Wohnung war eine Menge Zeugs. Alles musste 3 Stockwerke runter. Dann mussten wir noch die ganze Bude blitzeblank putzen, und abends haben Liz und Kate mich dann in Randwick abgeliefert. Das ist quasi gleich um die Ecke, dort wohne ich die nächsten zwei Wochen bei einer Freundin. Die 5-Mädels-WG hat gerade ein Zimmer frei. Glück für mich. Gestern war allerdings Pech für mich, als ich ankam haben meine Schlüssel nicht für alle Türen gepasst. Natürlich war keiner zu Hause und ich musste ewig warten. Als ich endlich drin war war's allerdings sehr nett. Die Mädels sind lieb (die meisten kannte ich schon), der Kühlschrank ist voll und mein Zimmer ist sauber.

Den heutigen Tag hab ich mit Sachen verbracht, die ich dieses Jahr schon viel getan habe. Sämtliche Schränke nach Klopapier durchsucht. Den Toaster gesichtet, als ich die Suche gerade aufgegeben hatte. Den nächsten Supermarkt und die nächste Bushaltestelle ausfindig gemacht. Fahrpläne gewältzt. Mit dem Stadtplan durch die Gegend gelatscht. Nur das Internet hat auf Anhieb funktioniert. Stecker rein und fertig, juhu!

Außerdem hab ich meine allerletzten Weihnachtseinkäufe getätigt. War auf der Suche nach einem bestimmten Buch und hab in ganz Sydney rumtelefoniert bis ich endlich einen Laden gefunden habe, der es vorrätig hatte. Bücher bestellen dauert hier 2 Wochen, nicht wie in Deutschland einen Tag. Aber am Ende war ich erfolgreich, hurra! Mal wieder hab ich den Kopf geschüttelt über die Weihnachtsdeko im sommerlichen Sydney. Leider hab ich kein gescheites Foto, inzwischen fühle ich mich so wenig als Tour, dass mir mitten auf'm Gehweg stehen bleiben und Foto schießen unangenehm ist...Ach ja, nass geworden bin ich auch noch. Hat schon lange nicht mehr geregnet! Und ich hab mir beim deutschen Bäcker ein belegtes Brötchen gegönnt. Soooo lecker! Dass ich das Brot am meisten vermisse hab ich ja schon öfters erwähnt...

Morgen früh muss ich nochmal in die alte Wohnung, da werden die Teppiche gereinigt. Außerdem wollte ich meinen DAAD Bericht so bald wie möglich fertigmachen (und ein riesen Formular muss ich denen auch noch ausfüllen). Freitag fahr ich dann nach Tamworth (600km in die Pampa), um Weihnachten mit meiner Freundin Bec und ihrer Familie zu verbringen. Da freu ich mich schon drauf, Aussie Christmas wird sicher interessant!

28 Dezember 2006

Kulturschock - Uni

Auf meinen Kommentar zum australischen Studiensystem haben viele bestimmt schon lange gewartet. Jetzt will ich ihn abgeben, bevor ich das Thema Uni ganz aus meinem Kopf gestrichen habe. Wie immer muss ich mir bei allem was ich sage bewusst sein, dass es öffentlich im Netz steht, und dass inzwischen evtl. auch Australier mitlesen.

Verallgemeinern ist immer gefährlich. Und doch kann man denke ich einiges im Allgemeinen über das australische System sagen. Die University of New South Wales, wo ich nun 2 Semster studiert habe, ist eine der angesehensten und größten Universitäten in Australien. Die Studiengebühren von mehreren tausen Dollarn im Jahr sind deutlich bemerkbar. Der Campus ist schick und die Ausstattung gut. Von Beratungs-Services bis Sport-Clubs ist alles vorhanden. Trotzdem bezahlt ein normaler kleiner Student für Ausdrucke und Kopien ganz schön viel Geld. Sowas ist durchaus nicht umsonst. Wir Honours Studenten sind allerdings privilegiert. Oh weia, jetzt wird's konfus. Also nochmal...

Die meisten Abschlüsse dauern hier 3 Jahre. Es studieren deutlich mehr Leute als in Deutschland. Dementsprechend würde ich das Niveau auch nicht als vergleichbar bezeichnen. Viele Studiengänge scheinen eher FH Niveau zu haben. Viele Berufe, die in Deutschland eine 3-Jährige Ausbildung erfordern, sind hier Uni-Abschlüsse, z.B. Krankenschwester, Buchhalter, u.s.w. Alles scheint mir etwas weniger akademisch, weniger wissenschaftlich, und natürlich mehr verschult. Das ist der Ruf, und er scheint zutreffend. Die meisten Australier beenden die Schule mit 18 (es gibt nur 12 Schuljahre), Klassen wiederholen ist hier äußerst selten, und die Wehrpflicht gibt's nicht. Der durchschnittliche Studienanfänger ist also deutlich jünger als in Deutschland. Und so wird man auch behandelt. Noch in dritt-Jahres-Kursen ist Anwesenheitspflicht und am Anfang jeder Stunde wird 5 Minuten lang die Liste durchgegangen.

Was Mathe speziell angeht, so ist das hier wirklich nicht mit Deutschland vergleichbar, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Man bekommt hier nicht den Eindruck, sie versuchen mit allen Mitteln, Leute loszuwerden. Es ist sehr viel studentenfreundlicher. Auf der anderen Seite geht es in Mathe ja auch gerade darum, an Problemen dranzubleiben und nicht aufzugeben, auch wenn man ewig nicht auf die Lösung kommt. Uns wurden im ersten Semester Aufgaben gegeben, die wir ganz offensichtlich nicht lösen konnten--nur um uns dazu zu bringen, darüber nachuzudenken. Das wäre hier absolut nicht möglich. Am Anfang haben Ingenieure und sämtliche Naturwissenschaftler zusammen Mathe--inklusive Mathematiker. Da kann man einfach nicht so loslegen wir bei uns. An Beweisen wird gespart und Rechenaufgaben machen sich breit.
Ich hatte letzes Semester hier einen dritt-jahres Algebra Kurs. Da hat er uns doch glatt am Anfang erzählt, dass der Unterschied zum ersten und zweiten Uni-Jahr sei, dass man ab sofort auch Beweise nachvollziehen und ab und zu sogar selbst ausdenken muss, und nicht mehr nur Aufgaben, die ähnlich wie in der Vorlesung (soll heißen gleiche Aufgabe, andere Zahlen) rechnen können muss. Das ist bei uns der Unterschied zwischen Schule und Uni, und nicht zwischen Grundstudium und Hauptstudium!!!
Und auch noch im 4. Uni-Jahr gilt das. Weniger Beweise, mehr rechnen. Und die angewandte Mathe ist hier echt richtig angewandt...

Aber bevor ich mich zu viel über das niedrige Niveau auslasse--einfach ist es trotzdem nicht! Obwohl es nicht immer dem Schwierigkeitsgrad entsprach, den ich gewohnt war, hat es doch wahnsinnig viel Zeit in Anspruch genommen. Selbst wenn Aufgaben machbar sind dauert es, bis man sie ordentlich gelöst hat. Und hier zählt alles. Nicht wie in Deutschland, dass man bei Übungsblättern und Klausuren nur eine bestimmte Punkte-Grenze überschreiten muss um einen unbenoteten Schein zu bekommen. Jedes Kinkerlitzchen zählt in die endgültige Note. Dafür hat man's dann am Semesterende nach den Klausuren aber auch geschafft. Mündliche Prüfungen kennen die hier in Mathe jedenfalls nicht.

Ich muss auch sagen, dass mir die lockere Atmosphäre hier sehr gut gefällt. Die Profs sind sehr bemüht (wenn auch nicht immer mathematisch oder didaktisch besser). Wenn man hingeht um Fragen zu stellen, nehmen sie sich Zeit--für Antworten und für ein Schwätzchen. Man redet sich generell mit Vornamen an, auch den Prüfungsausschussvorsitzenden. Mein Betreuer hat mich regelmäßig zur heißen Schokolade eingeladen :-)
Wir als Honours-Studenten haben auch schon einen "höhren" Status als der normale kleine Student. Also, das Honours-Jahr ist das vierte Studienjahr. Das macht längst nicht jeder. Die meisten hören nach 3 Jahren mit ihrem Bachelor auf. Honours darf nur machen, wer gut ist (und nach diesem 4. Jahr ist man zum PhD-Studium, also zum Doktor machen, qualifiziert). Das Jahr beinhaltet ganz normal Vorlesungen, und eine Studienarbeit (von der ihr schon so viel gehört habt). Als Honours-Student bekommt man einen eigenen Schreibtisch mit Computer in einem gemeinsamen großen Büro (okay, wir waren so ca. 15), darf Telefon, Drucker und Kopierer kostenlos nutzen (die Seitenzahlen sind begrenzt, aber ausreichend), wird zum Mitarbeiter-Fußball eingeladen u.s.w. Die Honours Kurse sind recht klein, meist zwischen 10 und 20 Teilnehmern. Sehr angenehm.

Generell stimmen einem die Australier zu, dass Studium hier meist reines Mittel zum Zweck ist. Man studiert, um einen gut bezahlten Beruf ergreifen zu können. Den meisten geht es nicht um akademisches Wissen. Das gibt es in Deutschland natürlich auch. Ist schwer zu beschreiben. Aber generell hat das Studium in Deutschland glaube ich einen anderen Stellenwert.

Hmmm, jetzt hab ich viel gesagt. Es war leider sehr konfus (wenn ich meinen DAAD Bericht schreibe sollte ich lieber besser drüber nachdenken!). Das waren die interessanten Dinge, die mir gerade so eingefallen sind.

Ach ja, das heutige Foto gibt's natürlich noch... Australische Mathematiker......genauer genommen unsere Maths Honours Clique Gina, ich, Ambros, James und Douglas, bei unserem letzten Treffen. Ein lustiger Haufen, wir hatten schon unseren Spaß zusammen!

Übrigens, Mensen kennt man hier nicht. Karopapier auch nicht. Und die Tafeln sind selbst im Mathe-Gebäude längst nicht so riesig wie in unseren Hörsälen. Nichtmal wirklich vergleichbar mit unseren MI-Übungsräumen, hihi. Da ist man ganz schön mit Wischen beschäftigt.

21 Dezember 2006

Happy Christmas!

Das ist meine Freundin Bec. Morgen fahre ich ca. 600 km nach Norden in die australische Pampa, um Weihnachten in Tamworth bei Bec und ihrer Familie zu verbringen. Ich freue mich schon, es wird sicher lustig und spannend und interessant. Echte australische Weihnacht bei einer echten australischen Familie. Seafood lunch und schwimmen im Pool wurden schon angekündigt, auf den Rest bin ich gespannt. Ich berichte euch dann hinterher in einem "Kulturschock - Weihnachten" Post davon.

Die nächsten paar Tage werde ich wohl nicht online sein. Bec has promised to keep me busy. Ich wünsche allen ein fröhliches, entspanntes und bedeutungsvolles Weihnachtsfest!

Bis bald, seid ganz lieb gegrüßt!

Kulturschock - Weihnachten

Hallöchen, da bin ich wieder! Also, ich hatte ein interessantes und anderes, aber wunderschönes Weihnachtsfest bei Bec und ihrer Familie.
Von Freitag bis Dienstag war ich in Tamworth, einer australischen "country town". Trotz einer größe von nur 50 000 Einwohnern gilt die Stadt als Zentrum. Weil es weit und breit keine größeren Städte gibt. Die nächstgrößere ist Newcastle und 400 km entfernt, dann Sydney, 600 km entfernt. Mannomann, in Tamworth (liebevoll Tammy genannt) ist vielleicht viel Platz! Immer wieder sind wir in Wohngebieten auf Straßen gefahren, zu denen Bec den Kommentar "this would be a 6 lane highway in Sydney" abgegeben hat. Und sie hat recht!
Anyway, die Tage vor Weihnachten haben wir mit Picknick, Kino, Ausflügen zum Fluss, Spaziergängen zum Spielplatz, Geschenke basteln und einwickeln, Kuchen backen und noch mehr so sommerlichen und alltäglichen Tätigkeiten verbracht. Wir hatten unseren Spaß! Endlich mal was anderes, nach der ganzen Arbeit!
Weihnachten fing dann am Heiligabend an. Um 7 waren wir im Gottesdienst, mit einem modern aufgezogenen Krippenspiel, einer evangelistischen Predigt und vielen Weihnachtsliedern. Ich kannte sie alle, nur die englische Textverteilung war mir manchmal fremd. Anschließend sind wir dann in der ganzen Stadt herumgefahren, um die mit Lichtern dekorierten Häuser anzusehen. Das machen hier durchaus nicht alle, wie es in Deutschland oder gar den USA üblich ist. Nur manche Straßen sind voll von solchen Häusern. Scheinbar vergibt der Stromanbieter einen Preis für die Straße der Stadt mit den am besten dekorierten Häusern. LOL. Da haben wir schon ein paar beeindruckende Straßen gesehen, da leuchtet und blinkt und glitzert es, vor den Türen stehen tanzende Weihnachtsmänner, Rentiere und und und. Kunterbund und kitschig, aber interessant. Überall laufen Leute und fahren Autos rum und schauen sich das Spektakel an. Den restlichen Abend haben wir wieder mit Geschenke basteln und Fernsehschauen verbracht.
Wirklich Weihnachten ist am 25.12. Morgens früh werden erstmal Christmas Stockings geöffnet. Sie haben mich an unsere Nikolausstiefel erinnert. Das sind noch nicht die richtigen Weihnachtsgeschenke. Die übergroßen Socken werden gefüllt mit nützlichen Dingen, die über's Jahr sowieso irgendwann ersetzt werden müssen. Stifte, Kleber, Shampoo u.s.w. Da in dieser Familie der Vater sich um den Inhalt kümmert, waren viele Autosachen dabei. Obwohl er zwei Töchter hat. Lackstift, Duftspray, Lenkradschoner. Ich habe auch einen Stiefel bekommen, und ich muss sagen, sie haben gut nachgedacht, mir nichts geschenkt, was zusätzliches Gewicht zu meinem (ohnehin schon viel zu vielen) Gepäck hinzufügt. Alles ist einzeln eingewickelt, und ausgepackt wird der Reihe nach, one at a time. Hat also eine Weile gedauert.
Nach dem Frühstück waren wir im etwas feierlichen Weihnachtsgottesdienst. Als wir herauskamen, hat es geregnet. Und alle haben sich riesig gefreut! Tamworth ist so trocken, dass einem die Füße wehtun, wenn man barfuß über's Gras läuft, weil es so verbrannt ist. Alles ist braun, nichts ist mehr grün. Die Flüsse haben so wenig Wasser, dass man nicht mehr darin schwimmen kann. Wenn sie überhaupt welches haben. Überall in Australien bezeichnet man dieses Jahr als besonders schlimme Dürre, und auf dem Land ist es noch schlimmer als an den Küsten. Seit Monaten betet man verzweifelt für Regen. Und selbst wenn es am wichtigsten Feiertag in Strömen regnet freut man sich wie die kleinen Kinder und verlegt die Grillparty nur zu gerne nach drinnen.
Wir hatten die Grillparty bei Becs Onkel und Tante und Cousinen. Mit schwimmen im Pool war wegen des Wetters nichts, aber das hat uns nichts ausgemacht. Wahrscheinlich war es besser so als wenn es unerträglich heiß gewesen wäre. Nach Lunch und Kaffe sind wir wieder heim und waren für uns. Becs Eltern, ihre Schwester Sarah, deren Verlobter Josh (Hochzeit ist in einer Woche!), Bec und ich. Nach dem Abendessen (Seafood, lecker!) gab's dann Geschenke. Plastikweihnachtsbaum und nichts mit Kerzen. Trotzdem gemütlich. Der Reihe nach wurden auch die Geschenke geöffnet und alle haben sich immer riesig gefreut. Ich habe auch etwas bekommen. Es war eine total fröhliche Gesellschaft, und wir saßen bis spät zusammen. Am Ende wurde dann, auch in dieser zivilisierten Familie mit erwachsenen Töchtern noch ein Video geschaut. So ist das nunmal.
Und das war mein Weihnachtsfest. Es war schon komisch und anders, ohne meine Familie, und ich habe sie auch vermisst. Aber dafür, dass ich nicht zu Hause sein konnte, war es ideal. Becs Familie ist total liebevoll und hat mich so selbstverständlich aufgenommen, dass ich mich sehr zu Hause gefühlt habe.

P.S.: Die Fotos sind leider alle auf Becs Kamera und ich bekomme sie erst noch. Deshalb müsst ihr erstmal Vorlieb mit der "Big Guitar" nehmen. Es ist das einzige, was ich momentan habe. Tammy ist Country Music Capital of Australia, deshalb die Gitarre...

31 Dezember 2006

Happy New Year

Soderle, das könnte für 'ne Weile der letzte ausführliche Blogeintrag werden. Ab jetzt geht alles ganz schnell. In einer halben Stunde hole ich die Anne vom Flughafen ab. Dann geht's in die City zum Feuerwerk. Sydney hat das weltweit größte jährliche Feuerwerk, und dieses Jahr wird es besonders üppig, da die Harbour Bridge 75-jähriges Jubiläum hat. Das lassen wir uns nicht entgehen, auch wenn's gesteckt voll wird (wenn die Anne nicht völlig geschafft ist).
Die nächsten drei Tage machen wir dann ein bisschen Sightseeing in und um Sydney. Ich zeige der Anne meine Lieblingsplätze, und hoffentlich sehen wir auch noch ein bisschen was, was ich noch nicht kenne.
Am Donnerstag fliegen Anne, Katie (australische Freundin) und ich dann nach Perth und touren drei Wochen die Westküste rauf und runter. Soll wunderschön sein, ich bin gespannt. Unseren Spaß werden wir sicher haben!
Danach bleiben mir noch 5 Tage in Sydney, um mich zu organisieren und zu verabschieden. Am 28.1. steig ich mal wieder in den Flieger, um den großen Teich zu überqueren. Ambros und ich machen noch 5 Tage in Thailand halt, bevor ich am 4.2. wieder im guten (k)alten Deutschland lande. Hmmm, irgendwie hab ich das Gefühl, das hätte ich hier schonmal geschrieben. Naja, dann wisst ihr's jetzt doppelt und könnt euch doppelt freuen, dass ich bald wiederkomme. Ich jedenfalls freue mich riesig auf ein baldiges Wiedersehen!

In diesem Sinne wünsche ich allen einen "guten Rutsch" ins neue Jahr, wie man so schön sagt. Das Jahr, das bei mir schon 10 Stunden früher anfängt als bei euch. Ähm, ist das fair? Naja, warum nicht... Also, ein gesegnetes Jahr 2007 (so gefällt's mir besser)!!!

P.S.: Ein Kumpel hat mir sein Auto geliehen, damit ich die Anne besser vom Flughafen abholen kann und wir es hinterher noch in die City schaffen. Er wohnt am anderen Ende von Sydney und ich habe es heute abgeholt. Das hat Spaß gemacht, kreuz und quer durch Sydney zu düsen, mit offenem Fenster, lauter Musik und guter Laune! War gleich mal beim Baumarkt und hab mir 'ne Kiste besorgt. Autos sind schon 'ne praktische Erfindung!

03 Januar 2007

Touris

Hallöchen! Die Anne ist gut angekommen. Das Silvesterfeuerwerk war echt gigantisch, von der Harbour Bridge und mehreren Hochhäusern wurde es abgeschossen, und wir waren mittendrin. Montag haben wir Sydney unsicher gemacht und gestern die Strände. Heute wollen wir noch zu Palm Beach (noch ein schöner Strand), Watsons Bay und Kängurus streicheln. Morgen früh geht's dann los in'n Westen. Komm mir vor wie 'n waschechter Touri. Und nein, wir haben eigentlich gutes Wetter, nur gestern hat's zwischendrin kurz geschüttet. Beweisfoto:

04 Januar 2007

Los geht's

Wir machen uns jetzt auf zum Flughafen! Tschüs und bis in 3 Wochen!!!

(Palm Beach, Norden von Sydney)

26 Januar 2007

Western Australia


Servus! Ich bin wieder da! Soll heißen in Sydney. Wir hatten einen HERRLICHEN Urlaub an der Westküste Australiens! Wir, das sind Anne, Katie und ich, und wir haben so viel erlebt, dass ich nur eine klitzekleine Zusammenfassung geben kann.

Wir sind von Sydney nach Perth geflogen (4 Std Flug) und haben uns dort ein Auto gemietet. Dann sind wir 3 Wochen lang durch die Gegend gekurvt. Wir haben insgesamt 6300 km zurückgelegt und die Gegenden nördlich und südlich von Perth erkundet--hauptsächlich die Küste, aber auch ein wenig das trockene Landesinnere. Nachts haben wir gezeltet, meist auf recht gut ausgerüsteten Campingplätzen. War schon ziemlich komfortabel :-)

Westaustralien ist sonnig, sandig, trocken, einsam und einfach WUNDERSCHÖN! Wir haben die herrlichsten Strände ganz für uns allein gehabt. Wir sind auf riesigen Felsen rumgeklettert. Wir haben malerische Sonnenuntergänge über'm Meer gesehen und dabei Fish&Chips gegessen. Wir haben eine Tropfsteinhöhle selbst erkundet, ohne Führung, mit Helm und Taschenlampe. Wir sind auf einen 52 m hohen Baum geklettert. Wir sind mit Delphinen geschwommen. Wir haben es bis in die semi-ariden Tropen geschafft. Wir konnten nachts bei 35°C nicht schlafen. Wir haben am Strand gefaulenzt und Haie beobachtet. Wir haben beim Schnorcheln die schönsten Fische und eine große Schildkröte gesehen. Wir haben jede Menge Eis gegessen. Wir haben eine Insel mit Fahrrädern erkundet. Wir haben fast jede Nacht woanders übernachtet. Wir haben eine Woche lang keinen Handyempfang gehabt. Wir haben 5 Tage lang keine Wolke gesehen, und die ganzen 3 Wochen keinen Regen. Wir haben jede Menge Kängurus, Emus, Vögel, Fische, Dugongs (Seeschweine), Seeschlangen, Delphine, Haie, Schafe, Rinder und was weiß ich was allesbeobachtet. Und wir hatten viel, viel Spaß!

Ich konnte es mir nicht verkneifen, schonmal eine kleine Auswahl von Fotos hochzuladen. Sie ist eher nicht repräsentativ, da ich einfach meine Liblingsfotos in einen Ordner gehauen habe, aber man bekommt ein paar Eindrücke, wieviel Spaß wir hatten und wie schön WA ist.

Alles hat so wunderbar geklappt und nichts ist schiefgelaufen. Wir hatten keine Pannen, keine Unfälle und das Benzin ist uns nie ausgegangen (gar nicht so einfach bei den paar Tankstellen, und ein paarmal war es ganz schön knapp). Wir haben uns nicht großartig verfahren (das Problem hiermit ist, dass man's oft erst nach 200 km beim nächsten Schild merkt) und mussten nie in der Pampa übernachten. Die gefährlichen Tiere haben uns in Ruhe gelassen, und die bösen Menschen auch. Gott ist gut!

27 Januar 2007

Die letzten Tage

Viel zu schnell vergehen meine letzten Tage in Sydney. Erst Dienstagabend bin ich aus WA zurückgekommen, und schon morgen Abend fliege ich nach Bangkok. Was treibe ich die letzten Tage hier so? Ich wohne bei meiner Freundin Bec, ich feiere Abschied, treffe mich mit Leuten, schau nochmal bei meinen Lieblingsplätzen vorbei... Heute treffe ich mich noch mit meinem Betreuer und gehe mit einem Kumpel ein letztes Mal am Coogee Beach schwimmen. Dann ist Abendessen mit meinen Mitbewohnerinnen. Gestern war Nationalfeiertag: Australia Day. Wir waren in der City. Ein nettes Fest, überall waren Bühnen mit Musik und Ess-Stände aufgebaut, und alle haben sich mit Familie oder Freunden einen gemütlichen Tag auf der Wiese oder am Strand gegönnt. Abends war dann noch ein Feuerwerk am Darling Harbour. Schon cool, dass man mir zur Ehre sogar ein Abschiedsfeuerwerk veranstaltet ;-) Ansonsten versuche ich, alles für die (Ab)Reise zu organisieren. Hab meine Uni-Schlüssel abgegeben, mein Konto aufgelöst, mir thailändisches Geld besorgt (7500 Baht, hört sich viel an, sind aber nur $300) und endlich mit'm Ambros ein Hotel in Bangkok gebucht. Morgen früh geh ich nochmal zum Maroubra Beach und zum Gottesdienst, und abends bringen mich zwei gute Freundinnen zum Flughafen. Und das war's dann. Sydney ade.

Hier noch eines meiner Lieblings-Urlaubsbilder...

28 Januar 2007

Sydney Ade!

So, that's it! Dies ist mein letzter Blog-Eintrag von diesem Kontinent. In ein paar Stunden fliege ich ab! Es war ein verrücktes Jahr, aber es hat sich gelohnt! Die nächsten 6 Tage bin ich in Bangkok, ich melde mich hier wieder wenn ich am 4.2. in Frankfurt gelandet bin! Viele liebe Grüße zum letzten Mal aus dem sommerlichen Australien! Ich freu mich auf euch!

(Abschied von Katie und Bec am Flughafen. Sorry, ist leider etwas unscharf.)

30 Januar 2007

Kurze Meldung aus Bangkok

Hallo! Die Stunde im Internetcafe ist schon fast um, trotzdem wollt ich kurz hallo sagen, und mir geht's gut! Bangkok ist heiss, dreckig, hektisch, uebervoelkert und gefaehrlich. Alle Klischees ueber asiatische Staedte und noch viel schlimmer! Laufend wird man als Touri ueber's Ohr gehauen, laufend wird einem was angedreht. Man kann nichts essen oder trinken, ohne Angst haben zu muessen, krank zu werden. Der Verkehr ist verrueckt, ungeordnet, lebensgefaehrlich. Hab noch in keinem Taxi Gurte gesehen. Und fuer Fussgaenger ist's noch viel schlimmer. Trotzdem ist's interessant, meine erste Asien-Erfahrung. Unser Hotel ist Luxus, gleich geht's 'ne Runde schwimmen im Pool. Die naechsten beiden Tage wollen wir einen Trip raus aus der Stadt machen. Das "Land" wir bestimmt ganz anders... Die Preise hier sind der Hammer, so einen guenstigen Urlaub hab ich noch nie gemacht! Taxifahren ist billiger als in Deutschland das Busfahren (wenn man mal rausgekriegt hat, wie man nicht uebers Ohr gehauen wird), und auch sonst ueberall Spottpreise. Wenn mein Koffer nicht schon voll waere, koennte ich jede Menge einkaufen. Aber auch so ist's schoen, sich oefters was goennen zu koennen (essen gehen, Eis...) ohne arm zu werden :-) Naja, das war's erstmal! Wenn ich wieder da bin gibt's Fotos! Haben heute den Grand Palace und den dazugehoerigen wahnsinnig prunkvollen Tempel gesehen. Echt krass! An vergoldeten Buddha-Statuen fehlt's in diesem Land nicht... Also, mir geht's gut und wir seh'n uns ganz bald!!!

03 Februar 2007

Auf nach Hause!

Letzter Tag in Bangkok, jetzt geht's endlich heim! Die 6 Tage in Thailand waren interessant und abwechslungsreich. Es ist hier schon recht anders. Die meisten Cliches treffen zu, darueber hab ich mich ja letztes Mal schon ausgelassen. Eben waren wir auf dem Weekend Market einkaufen. Gesteckt voll, viel Mist, aber auch schoene Sachen und Traumpreise! Wenn mein Koffer nicht schon so voll waer...

Fuer zwei Tage haben wir Bangkok verlassen und waren in ein paar kleinen Orten ausserhalb. Eigentlich waren es keine 100 km, und doch sind wir 3 Std Bus gefahren. Ich glaube, die Leute dort fanden uns noch exotischer als wir sie (okay, nach einem Jahr in Sydney ist man es ja auch gewohnt, von Asiaten umgeben zu sein). Alles war noch viel primitiver als in Bangkok. Unser 3-Sterne-Hotel (!!!) hatte nur eine kalte Dusche und die Toilette musste mit dem Eimer gespuelt werden. Dafuer hat das Zimmer aber auch nur 7 EUR die Nacht gekostet! Mit dem Essen war es da draussen auch schwierig, keine Restaurants mit englischen Speisekarten, da ist es nicht leicht, etwas Vegetarisches zu finden... Die Leute waren aber viel freundlicher, auch wenn sie noch weniger (= gar kein) Englisch sprechen. Da ist es auch manchmal nicht einfach, sich zurechtzufinden. Wir hatten zwar Stadtplaene der Orte, die wir besucht haben, doch konnten wir meistens die Strassenschilder nicht lesen und wussten auch nie genau, wo der Bus uns gerade abgesetzt hatte. Da konnten wir uns meistens nur an der Sonne orientieren (und mussten dran denken, dass wir uns jetzt wieder auf der Nordhalbkugel befinden, wo die Sonne mittags im Sueden steht!!!).

Was Transport angeht, so haben wir hier schon viele Abenteuer erlebt. Am ersten Tag unseren Tuk-Tuk Fahrer, der uns von einem Schneider zum naechsten gefahren hat und nie dorthin, wo wir hinwollten. Irgendwann hat er uns wo abgesetzt und ist verschwunden. Oder unseren Taxi-Fahrer, der uns ueber eine Stunde in der Gegend rumkutschiert hat, statt direkt zum Hotel zu fahren. Oder den Minibus, der hinten und vorne und an der Seite offen war (keine Tueren/Fenster). Oder die normalen Busse, die genauso im Stau stehen wie alle Autos und deshalb fuer 10 km ueber eine Stunde brauchen, und ausserdem auf unmenschliche Temperaturen runtergekuehlt sind. Gegen das Motorrad-Taxi hab ich mich strikt geweigert, aber ansonsten haben wir alles ausprobiert...

So, jetzt geht's zurueck zum Hotel. Eben haben wir online eingecheckt, und heute Nacht fliegen wir dann endlich nach Hause. 16 Std Flug ueber Dubai, und dann ist's geschafft. Bis bald!

04 Februar 2007

Wieder in Dubai

Vor fast einem Jahr habe ich mich auch von hier gemeldet. Das kostenlose Internet, remember? Nun bin ich wieder da, aber nur ganz kurz. Der Flug von Bangkok hatte etwas Verspaetung und jetzt geht's zu Gate 20. In weniger als 9 Stunden heisst es HOME SWEET HOME.

06 Februar 2007

HOME AT LAST

Nach elfeinhalb Monaten bin ich gestern Mittag endlich wieder in Deutschland gelandet. Nachdem ich vom UNFREUNDLICHEN Flughafenpersonal begrüßt wurde, haben mich Mama, Papa und Timo abgeholt. Timo hat mich mit 200 km/h auf der RECHTEN Straßenseite heimgefahren und ich bin immer noch verwirrt vom Rechtsverkehr. Ich konnte es gar nicht glauben, wie saftig GRÜN hier alles ist. Ich habe bei 8°C GEFROREN und mich trotzdem über das graue, nasskalte Winterwetter gefreut. Ich habe jede Menge leckere Sachen, die ich das ganze letze Jahr vermisst habe (z.B. Brot, Joghurt, Kuchen, Kartoffeln), gegessen. Ich hatte dreimal BESCHERUNG: zuerst habe ich noch Weihnachtsgeschenke von meinen Eltern bekommen, dann habe ich in meinem Zimmer haufenweise Sachen entdeckt (v.a. Klamotten), die ich das ganze letzte Jahr nicht hatte, und dann habe ich meine Sachen aus Australien ausgepackt. Überall gab's positive Überraschungen. Ich hab mit meiner Family zusammengegssen und alle haben sich gefreut, dass wir mal wieder ZU FÜNFT waren. Jetzt kann ich es kaum erwarten, in Erlangen HALLO zu sagen. ES IST SCHÖN, WIEDER ZU HAUSE ZU SEIN!

Das war's

Ich bin wieder da, und hiermit endet mein Blog über mein Jahr in Down Under. Danke allen fürs Mitlesen und für die vielen Kommentare! Ich hoffe, euch hat's genauso viel Spaß gemacht wie mir! Bis bald, ich freu mich drauf euch alle wiederzusehen!
Eure Maike