01 Oktober 2006

Abenteuer Ausland - das Experiment

Jetzt bin ich wirklich schon ganz schön lange weg. 7 Monate sind eine lange Zeit! Manchmal, wenn ich mit Mama telefoniere und sie mir erzählt, dass die Blätter rot und gelb und braun von den Bäumen fallen, der Hebstwind weht und die Kinder ihre Drachen steigen lassen packt mich das Heimweh. Oder wenn ich daran denke, was ich alles in den letzten 7 Monaten nicht gegessen habe. Gescheites Brot, guten Käse, Joghurt, selbstgebackenen Kuchen, Kartoffeln, und und und. Da braucht man einfanch manchmal ein bisschen "taste of home". So hat es meine Freundin genannt als ich letztens ganz happy heimgekommen bin und ihr erzählt habe that I had just done something I had wanted to do in the past 7 months: Ich bin GEGEN der Uhrzeigersinn um den Kreisverkehr gefahren!!! Keine Sorge, es war überhaupt nicht gefährlich, es war im Wohngebiet um 11 Uhr abends. Ich konnte es einfach nicht lassen. Ihr könnt mich für verrückt halten, wenn ihr wollt!

Naja, jedenfalls hab ich dann heute beschlossen, mir noch ein bisschen taste of home zu beschaffen. Wollte meine aller-lieblings Bananenmuffins backen und hab mir von Mama das Rezept geben lassen. Ich habe diese Dinger schon unzählige Male gebacken, wirklich. Nur seitdem ich hier bin hatte ich noch gar nix gebacken. Also auf zum Supermarkt. Bananen für $12,99 das Kilo gekauft (keine Sorge, hat mich nicht arm gemacht, brauchte nur 2 Stück). Mehl gibt's nur als "self raising flour", soll heißen wo das Backpulver schon untergemischt ist. Macht aber nix, Backpulver konnte ich mir so sparen. Vanillinzucker scheinen die hier gar nicht zu kennen. Schokoblättchen auch nicht, aber die lassen sich ja problemlos durch Schokotropfen ersetzen. Den ganzen Laden nach Muffin-Papier-Förmchen abgesucht und am Ende sogar fündig geworden. Ungesalzene Butter war auch nicht so einfach aber vorhanden. Glücklich mit nem Rucksack voller Lebensmittel heimgefahren--um festzustellen, dass wir keine Waage besitzen. Also nach Umrechnung von Gramm nach Cups gegoogelt. Rührgerät war leider auch nicht da, aber da kann man sich ja behelfen, dauert nur eben. Dass man Bananen ohne Passierstab mit ner Gabel pürrieren kann wusste ich auch schon. Da das mit der Umrechnung nicht so sauber ging war der Teig am Ende ein wenig fest und ich hab noch ein extra Ei reingehauen. Milch hab ich mich dann doch nicht getraut, da im ganzen Rezept keine drin war. Der Zucker den wir im Schrank hatten war auch irgendwie komisch, aber egal... Irgendwie scheinen die Muffinformen hier größer zu sein, denn zu Hause gibt die Menge ca. 18 Stück und hier hat's nur für 11 gereicht. Aber macht ja nix, auf die Größe kommt's nicht an! So waren meine Muffins endlich fertig zum Abbacken und ich hab in unserer Schublade sogar nen Schaschlikspieß gefunden. Sie haben etwas länger gebraucht als zu Hause, aber da ist ja bekanntlich jeder Ofen anders. Was mir leider nicht aufgefallen war ist, dass der Ofen nur Unterhitze hat. Waren also hinterher unten etwas dunkler als oben. Trotzdem hab ich mich über meine Bananenmuffins gefreut, als sie endlich fertig aus dem Ofen kamen. Und eine halbe Stunde später: Juhuuuuuuuuu, sie schmecken nicht schlecht! Nicht ganz wie zu Hause, aber gut genug für ein bisschen "taste of home"! Die Australier wissen das allerdings nicht zu schätzen. Hab zwar hier noch nie was Selbstgebackenes gegessen, was nicht aus der Packung kam, aber macht ja nix, da sind wir einfach anders. Ich jedenfalls.

P.S.: Nein, Erntedank wird hier nicht gefeiert.

6 Comments:

Anonymous Anonym said...

tja da hast du recht, wir haben hier ja auch versucht in den Staaten einen dt. Abend mit Kässpäzle und Schnitzel & Kartoffelsalat zu machen, aber genau so Sachen wie Waage, Mixer oder normales Schnitzelfleisch sind halt net so recht vorhanden ...
Aber hauptsache man is danach zufrieden und es schmeckt ;)

10:30  
Blogger Maike said...

hehe jaja, da muss man eben ein bisschen abenteuerlustig sein. ich find's ja immer noch kaum zu glauben, dass es so simple sachen wie vanillinzucker wo anders nicht gibt. but then again, wir haben ja auch kein vegemite (und das aus gutem grund, wie ich meine) hehe :-)

viel spaß noch den mathematikern im amiland! :-)

11:40  
Anonymous Anonym said...

Dann bist du ja sozusagend ein Kreisverkehrpirat.

Als ich damals mit meinem Eltern in der USA war, hat's uns auch gewundert, dass die da einfach keine gescheiten Lebensmittel haben. Keine normale Milch, kein gescheites Schwarzbrot und erst recht kein gutes Bier.

Ist's in Australien ähnlich schlimm?

04:29  
Blogger Maike said...

haha, für schlechtes bier sind die amis bekannt, und die australier ebenso :-) mit dem brot ist das ähnlich. mit milch hatte ich noch keine probleme... aber ich sag ja, es ist erstaunlich, wie groß die unterschiede doch sind. da ist man in einem riesen supermarkt der alles zu haben scheint, nur der vanillinzucker fehlt. naja..........

23:59  
Blogger Cooala said...

noch nie was selbstgebackenes in australien? und was war mit Kates Keksen? Und mit dem Brot von Ambros? Okay, das mit dem Brot nehm ich zurueck, denn Ambros ist ja kein echter Aussie, aber Kates Kekse, da bleib ich hart! ;-)

03:51  
Blogger Maike said...

kates kekse?? backmischung!!

15:07  

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