03 November 2006

Friday Week 14

Wisst ihr, was das bedeutet??? Das Semester ist rum!!! Keine Vorlesungen mehr (nicht, dass ich in letzter Zeit bei vielen Vorlesungen gewesen wäre...)! Zwei Semester in Australien, geschafft, krasse Sache! Die nächsten drei Wochen sind Exams, dann hab ich noch 3 Wochen für die Thesis. Die anderen haben heute ihre Studienarbeiten abgegeben. Ich könnte jetzt auch fertig sein. Ansonsten passiert hier nicht viel. Ich schlafe, ich lerne, ich forsche, ich schreibe. Am Dienstag hab ich ne Präsentation über meine Thesis, 50 Minuten. Kein big deal, ich weiß ja, wovon ich rede... Und jetzt geh ich ins Bett. Gute Nacht!

04 November 2006

:-p

MessageDigest md = MessageDigest.getInstance("MD5");
byte[] msgDigest = md.digest(text.getBytes());
return (new String(msgDigest));

07 November 2006

Totalschaden

Heute habe ich mich endlich mal aufgerafft, das verunglückte Fahrrad zum Fahrradgeschäft zu bringen. Für die Versicherung brauchte ich natürlich 'nen Kostenvoranschlag für die Reparatur. Und mit nur einem flotten Blick hat der Typ mir den Totalschaden sofort bestätigt: "bicylce upon inspection is beyond any repair" haha. Wirklich, es sieht schlimmer aus als man auf dem Bild erkennen kann. Selbst der Rahmen selbst ist verbogen. Hat mich schon ordentlich erwischt, die Dame. Der Helm hat einen dicken Riss quer durch. Ich hab beides gleich zum Entsorgen dort gelassen.

Außerdem hatte ich heute meinen Honours Talk. D.h. musste eine Stunde Präsentation über meine Studienarbeit halten. Ist schön über ein Thema zu reden, mit dem man sich ausgiebig beschäftigt hat. Trotzdem anstrengend, das Ganze auch noch auf englisch... Und die Vorbereitungen haben mich viel Zeit gekostet, quasi fast die ganze letzte Woche. Wäre einfacher gewesen, wenn ich das alles einfach per copy-paste aus meiner Studienarbeit hätte rausnehmen können, aber die ist ja dank des Unfalls erst zur Hälfte geschrieben. Habe zwar alle meine Ergebnisse, musste aber viele Ideen erst noch formalisieren. Namen geben ist ja soooo anstrengend, vor allem wenn das Alphabet nicht genügend Buchstaben hat! Jetzt ist es geschafft and I can move on to other things. Hab ca. 2 Wochen, um mich auf 3 Klausuren vorzubereiten, und ja noch bis 18.12. die Studienarbeit fertig zu schreiben.

Gestern habe ich meinen Heimflug umgebucht. Am 4.2.07 um 12.45 Uhr werde ich wieder in Frankfurt landen und freue mich schon! Gleichzeitig ist mir inzwischen auch bewusst, dass es hier doch ein paar Leute gibt, die ich vermissen werde ;-(

Und ich kann kein gescheites Deutsch mehr, wie ihr vielleicht hier schon gemerkt habt! Am Sonntag war ein Deutscher zu Besuch im Gottesdienst und den haben sie natürlich gleich zu mir geschleppt. Ich war erstmal so perplex, dass ich 5 Minuten gebraucht hab, um wieder reinzukommen. Mannomann.

Oh, und noch eine Sache: hier ist heute Melbourne Cup. Pferderennen sind hier ganz groß, nach britischer Tradition. Ich wohne ja gleich an der Pferderennbahn von Sydney (wirklich, aus meinem Fenster sehe ich die Pferde!) und da sehe ich Samstags oft, wie die aufgetakelten Leute rumlaufen. Wirklich, eine Mode ist das, vor allem die Hüte, das passt so gar nicht zu den Australiern! Und was mich auch verwundert: haufenweise junge Leute, in meinem Alter. Ich hatte gedacht, sowas wär eher was für die älteren Generationen. Aber es scheint richtig schick zu sein, to the races zu gehen. Mein Mitbewohnerin Kate ist heute auch dort. Dabei ist heute gar nicht Samstag, und wie gesagt ist Melbourne Cup, d.h. das Rennen findet in Melbourne statt. Ich sollte sagen fand in Melbourne statt, denn wie man mich belehrt hat dauern Pferderennen höchstens 10 Min. Der Rest ist Party :-) Beim Randwick Race Course hinter meinem Haus ist also nur die Videoübertragung. Und die Party, ich höre sie schon den ganzen Tag! Jedenfalls ist der Melbourne Cup "an essential part of Australian culture", da musste man mich auch erst aufklären, in ganz Victoria (der Bundesstaat wo Melbourne ist) ist jedes Jahr zum Melbourne Cup ein öffentlicher Feiertag. An den Schulen, an der Uni, bei der Arbeit, überall wird geschaut. Erinnert mich so ein bisschen an das Finale der WM vor 4 Jahren, wo Deutschland gespielt hat. Jetzt hab ich das also auch mal miterlebt. Man lernt doch nie aus!

09 November 2006

Trust

We trust those who manufacture our foods that they have not poisoned them in any way. We trust those who build our machinery that this equipment is not sabotaged. We trust the police to keep us safe and to not abuse their powers. We trust the military to remain loyal to our democratically elected government and to not use the high tech weapons and training that the people payed for against us. We get onto a plane, in faith that the pilot will indeed take you where the airline promised and not take you with them into the afterlife. We trust those we live with not to take advantage of our vulnerability when sleeping and murder us. Why in the world do we have such a hard time trusting God???

10 November 2006

12 November 2006

Klausurenzeit

Servus! Ein kleines Update von mir, bevor ihr in den nächsten beiden Wochen wahrscheinlich nicht so viel von mir hören werdet. So leid es mir tut, es ist schon wieder Klausurenzeit! Letzte Woche habe ich es noch recht locker gesehen, aber nächste Woche muss ich mal ein bisschen ranklotzen. Hab mir vorgenommen, ganz diszipliniert zu sein. Rechtzeitig ins Bett, früh aufstehen, lernen, regelmäßig kurze Pausen machen, und abends wieder rechtzeitig ins Bett. I've been here so many times, und immer hat's irgendwie funktioniert. Das Strandwetter hält ja noch ein bisschen länger :-)

Heute hab ich's endlich mal zu Hillsong geschafft. Das ist eine sehr große charismatische Gemeinde in Sydney. Bekannt sind sie vor allem wegen ihrer Musik. Wer was mit christlicher Musik am Hut hat hat bestimmt schon viel von Hillsong gehört. Die Musik war auch ziemlich beeindruckend, ein riesen Aufgebot da vorne, sehr professionell, flott, Band, Solisten, Chor, alles da! Ansonsten hatte ich mir die Gemeinde größer vorgestellt, eher wie Willow Creek. Dazu muss man allerdings sagen, dass Hillsong an zwei Orten stattfindet, "City" und "Hills" (ich war natürlich "City", hab festgestellt dass ich da in nur 'ner halben Stunde hinlaufen kann!!), vielleicht ist ja die Gemeinde in den Hills die große. Gepredigt hat ein energiegeladener Ami. Mensch, die haben schon ein Temperament! War lustig und unterhaltend, mitgenommen hab ich allerdings von der Predigt heute früh in meiner Gemeinde mehr. Vielleicht schaff ich's ja mal noch in die "Hills". Ansonsten war die Musik tatsächlich die eindrücklichste Erfahrung. Ach ja, und bei der Gelegenheit hab ich mir dann gleich noch die CD gekauft, bei deren Live-Aufnahme ich am 5.3. war. Die musste ich schon haben :-)

Zwischen den beiden Gottesdiensten war ich im Park und hab mir noch einen freien Nachmittag gegönnt, bevor ich ab morgen dann hart arbeite ;-) -- und innerhalb von 3 Stunden einen ordentlichen Sonnenbrand geholt. Der Sommer ist da!!!

Mehr Interessantes gibt's glaube ich gerade nicht. Bis bald und liebe grüße an euch alle!!!

13 November 2006

Braindead

Whoohoo! I have had a very disciplined day. I've actually done 13 hours of work today, studying for exams and even writing a bit of my thesis. I managed to not launch Skype and not get out the guitar. Are you proud of me ;-) ?!? Now I feel just a bit braindead and ready for bed! CU!

14 November 2006

Paddington

Hab mich heute mit Manu aus der Erlanger Gemeinde getroffen. Sie besucht gerade Freunde in Sydney. War ein echt netter Nachmittag! Wir waren bei Max Brenner, das ist ein Schoko-Café, Wahnsinn echt, so reichhaltige heiße Schokolade hab ich im Leben noch nicht getrunken! Dann sind wir noch ein bisschen durch Paddington spaziert. Künstler- und Nobelviertel von Sydney. Krass echt, das erkennt man schon an den Reihen von nagelneuen BMWs und Mercedessen die da am Straßenrand parken! Die alten, oft gut hergerichteten Häuschen im viktorianischen Stil (hmmm, hoff jetzt mal das stimmt) sind total Süß! Schmal und lang, dicht an dicht. Die Balkon-Geländer schauen aus wie Spitze. Lässt sich schwer erklären. Und leider auch schwer auf'm Foto einfangen. Hier mein bester Versuch...Jedenfalls hat mir Paddington echt gut gefallen. Wer mich besuchen kommt, dem zeig ich's! (Ich würd jetzt sagen "gell, Anne" aber ich glaub nicht, dass sie hier mitliest.) Dann bin ich an einem wunderschönen Frühlingstag beim Licht der letzten Sonnenstrahlen nach Hause spaziert. (Ich würde jetzt sagen "und hab mich zurück an meinen Schreibtisch gesetzt", aber das würde diesen hübschen Bericht doch glatt ruinieren!)

15 November 2006

Sooooooooo komisch!!!

Hab heute mal in 'nem Werbeprospekt geblättert, und da sind doch glatt die Plastik-Weihnachtsbäume samt Lichterketten und glänzenden Christbaumkugeln auf der selben Seite abgebildet wie die Strandtücher. Sooooooooo komisch!!! Auf Weihnachten bei 40° mit Grillparty am Strand bin ich echt gespannt. Auf Silvester-Feuerwerk bei Affenhitze auch!

18 November 2006

Rückblick und Vorausblick

Heute vor 9 Monaten bin ich im großen, fremden Australien angekommen! Damals (ja, "damals", so kommt es mir vor) kannte ich nichts und niemanden, kannte mich nicht aus, hatte keine Ahnung, was mich erwartete. Jetzt bin ich hier zu Hause, kenne mich aus, habe Wohnung, Freunde, Gemeinde, viel vom Land gesehen und zwei ganze Semester studiert. Mensch, ist in diesem Jahr viel passiert!
Heute in einem Monat ist meine Studienarbeit fällig--dann beginnt die FREIHEIT! Heute in zwei Monaten werde ich wieder mal auf Reisen sein. Heute in 3 Monaten bin ich wieder zu Hause, vermutlich bei meiner Family in Tamm. Heute in 4 Monaten bin ich in München und mache Praktikum. Heute in 5 Monaten bin ich ganz sicher wieder in Erlangen im neuen Semester. Hurraaaaaaaaaa!

19 November 2006

Memoiren einer Auslandsstudentin

Als mir gestern aufgefallen ist, dass ich schon ganze neun Monate in Australien bin, musste ich an meine Anfänge hier zurückdenken. Alles war neu, alles war unbekannt. Ich hatte wirklich keine Ahnung, worauf ich mich einlasse. Viele Dinge, vor allem Kleinigkeiten, sind hier anders. Was mir in den ersten Wochen aufgefallen ist, ist inzwischen längst zur Selbstverständlichkeit geworden. Von einigem habe ich hier im Blog berichtet, von vielem aber auch nicht. Und da hier bei mir in den nächsten Tagen sowieso nicht viel passiert außer lernen und Klausuren schreiben, starte ich hier im Blog eine kleine Reihe "Kulturschock". Ich will die Anfangserfahrungen aufschreiben, bevor ich sie vergesse. Momentan sind sie noch frisch genug, dass ich mich gut erinnere und schon lange genug her, dass ich mit einem Lächeln auf so manche Anfangsschwierigkeit zurückblicken kann. Manche ersten Eindrücke haben sich als falsch herausgestellt, aber viele haben sich auch bewahrheitet. Das soll jetzt noch kein Rückblick auf das ganze Jahr werden, denn ich bin ja noch eine Weile da. Für Abschiedsstimmung ist es noch zu früh, und doch muss ich mich ganz langsam seelisch darauf einstellen, dass ich bald wieder den großen Teich überquere, bald wieder Freunde zurücklasse, bald wieder auf einem anderen Kontinent wohne, bald wieder Neues entdecke—oder Altes neu entdecke!

20 November 2006

Kulturschock - Warum?

Auf den ersten Blick ist alles anders. Die Autos fahren links, die Leute sprechen ein komisches Englisch, die Sonne scheint ununterbrochen und man ist nie weit vom Strand entfernt. Auf den zweiten Blick ist alles gleich. In den Supermärkten gibt es die gleichen Lebensmittel, auf den Straßen fahren die gleichen Autos, die Leute sehen aus wie zu Hause, arbeiten wie zu Hause, gehen weg wie zu Hause. Erst auf den dritten Blick sieht man das wirkliche Australien in seiner Vielfalt, mit den Ähnlichkeiten und den Unterschieden. Manches ist zum Lachen, manches zum Heulen, und manches einfach nur anders. Die Eindrücke können einen manchmal schon überwältigen, und doch rutscht man erstaunlich schnell in den gewöhnlichen Alltag hinein—auch hier, am anderen Ende der Welt.

Warum das Ganze? Genau deswegen? Oder hatte ich mir etwas anderes erhofft? Ja, das frage ich mich auch ziemlich oft. Was habe ich erwartet, das mich dazu bewegt hat alles aufzugeben, was ich hatte, alles zu verlassen, was mir vertraut war, ohne zu wissen, was mich erwartet? Gute Frage! Ich glaube, mich hat einfach das Fernweh gepackt. Ich war bereit für etwas Neues, für ein Abenteuer. Erwartet habe ich ein spannendes Jahr, neue Freunde, entspannte Uni, Urlaub, Sommer, Sonne, bereichernde Erfahrungen, einen extra Eintrag in meinem Lebenslauf… So konkret waren meine Vorstellungen eigentlich gar nicht, ich wollte mich einfach darauf einlassen. Was mich erwartete—davon hatte ich keine Ahnung, und ein Stück weit ist es sicherlich auch gut so. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich Deutschland verlassen. Mir war bewusst, dass ich mich in Erlangen sehr wohl gefühlt hatte. Und trotzdem: so schwer ist mir der Abschied wirklich nicht gefallen. Ich habe gesagt „bis nächstes Jahr“ und nicht einmal geweint—bis ich mich am Flughafen von der letzten Person verabschiedet umgedreht hatte. Das war der Anfang vieler Tränen und gleichzeitig des verrücktesten Jahres meines Lebens.

(Foto: KJE-Abschied)

23 November 2006

Kulturschock - Brot

Ja, das liebe Brot ist einen ganzen eigenen Eintrag wert! Das kann einen schon ganz schön schocken, wenn man im Supermarkt Regale über Regale findet, gefüllt mit Zeug, das richtigem Brot nicht im geringesten ähnelt. Und auch die Bäckereien, selbst wenn sie mit vielversprechenden Namen wie "French Bakery" oder "Continental Bakery" locken, sind nicht viel besser. Selbst wenn man teures Geld bezahlt ist das Brot höchstens ein besseres Toastbrot: weich und schlabbelig, weiß. Anfangs habe ich mich gewundert, dass die hier ihre Sandwiches so toll belegen. Da ist nämlich nix mit 'nem simplen Käsebrot, sondern man tut wenn dan gleich 'nen halben Salat drauf, haufenweise Gemüse, Soße und so weiter. Aber ist ja auch kein Wunder, denn mit Käse allein schmeckt das Brot nach nix und macht auch nicht satt. Ich könnte echt eine halbe Packung von diesem Zeugs essen und es tut nichts! Ja, unser gutes deutsches Brot vermisse ich schon ganz schön! In Sydney gibt es eine deutsche Bäckerei, die haben gescheites Brot! Leider bin ich da nur selten... Wenn ich die Australier stolz das tolle deutsche Brot probieren lasse, wissen sie es allerdings nicht zu schätzen, finden es zu sättigend, zu "fibery", zu viel Konsistenz... Wenn ich mir anschaue, was man hier gewohnt ist, dann wundert es mich nicht. Oh weia, ich muss aufpassen was ich hier schreibe, denn inzwischen haben ein paar Leute hier auch mein Blog entdeckt, und die Übersetzungs-Funktionen im Internet sind relativ gut. Aber ich glaube, dass ich unser Brot vermisse wissen die sowieso schon alle :-) Hier hat Brot auch nicht den Stellenwert wie bei uns, es wird nicht jeden Tag gegessen. Meine Mitbewohnerinnen wundern sich über meinen Brot-Konsum! Naja, so ist das eben...

(Foto: stolz auf unsere Errungenschaft: anständiges Brot vom Bäcker in Hahndorf bei Adelaide)

Eine Klausur ist geschafft und war auch recht nett. Morgen ist Nummer zwei dran und ich bin gerade mit Lernen fertig.

Die Unfall-Folgen (weil mich immer noch viele Leute fragen) sind soweit verheilt. Kopfweh hab ich nur noch selten wenn ich allzu wenig schlafe, und die Schulter tut auch nur noch ganz ab und zu weh!