01 Oktober 2006

Abenteuer Ausland - das Experiment

Jetzt bin ich wirklich schon ganz schön lange weg. 7 Monate sind eine lange Zeit! Manchmal, wenn ich mit Mama telefoniere und sie mir erzählt, dass die Blätter rot und gelb und braun von den Bäumen fallen, der Hebstwind weht und die Kinder ihre Drachen steigen lassen packt mich das Heimweh. Oder wenn ich daran denke, was ich alles in den letzten 7 Monaten nicht gegessen habe. Gescheites Brot, guten Käse, Joghurt, selbstgebackenen Kuchen, Kartoffeln, und und und. Da braucht man einfanch manchmal ein bisschen "taste of home". So hat es meine Freundin genannt als ich letztens ganz happy heimgekommen bin und ihr erzählt habe that I had just done something I had wanted to do in the past 7 months: Ich bin GEGEN der Uhrzeigersinn um den Kreisverkehr gefahren!!! Keine Sorge, es war überhaupt nicht gefährlich, es war im Wohngebiet um 11 Uhr abends. Ich konnte es einfach nicht lassen. Ihr könnt mich für verrückt halten, wenn ihr wollt!

Naja, jedenfalls hab ich dann heute beschlossen, mir noch ein bisschen taste of home zu beschaffen. Wollte meine aller-lieblings Bananenmuffins backen und hab mir von Mama das Rezept geben lassen. Ich habe diese Dinger schon unzählige Male gebacken, wirklich. Nur seitdem ich hier bin hatte ich noch gar nix gebacken. Also auf zum Supermarkt. Bananen für $12,99 das Kilo gekauft (keine Sorge, hat mich nicht arm gemacht, brauchte nur 2 Stück). Mehl gibt's nur als "self raising flour", soll heißen wo das Backpulver schon untergemischt ist. Macht aber nix, Backpulver konnte ich mir so sparen. Vanillinzucker scheinen die hier gar nicht zu kennen. Schokoblättchen auch nicht, aber die lassen sich ja problemlos durch Schokotropfen ersetzen. Den ganzen Laden nach Muffin-Papier-Förmchen abgesucht und am Ende sogar fündig geworden. Ungesalzene Butter war auch nicht so einfach aber vorhanden. Glücklich mit nem Rucksack voller Lebensmittel heimgefahren--um festzustellen, dass wir keine Waage besitzen. Also nach Umrechnung von Gramm nach Cups gegoogelt. Rührgerät war leider auch nicht da, aber da kann man sich ja behelfen, dauert nur eben. Dass man Bananen ohne Passierstab mit ner Gabel pürrieren kann wusste ich auch schon. Da das mit der Umrechnung nicht so sauber ging war der Teig am Ende ein wenig fest und ich hab noch ein extra Ei reingehauen. Milch hab ich mich dann doch nicht getraut, da im ganzen Rezept keine drin war. Der Zucker den wir im Schrank hatten war auch irgendwie komisch, aber egal... Irgendwie scheinen die Muffinformen hier größer zu sein, denn zu Hause gibt die Menge ca. 18 Stück und hier hat's nur für 11 gereicht. Aber macht ja nix, auf die Größe kommt's nicht an! So waren meine Muffins endlich fertig zum Abbacken und ich hab in unserer Schublade sogar nen Schaschlikspieß gefunden. Sie haben etwas länger gebraucht als zu Hause, aber da ist ja bekanntlich jeder Ofen anders. Was mir leider nicht aufgefallen war ist, dass der Ofen nur Unterhitze hat. Waren also hinterher unten etwas dunkler als oben. Trotzdem hab ich mich über meine Bananenmuffins gefreut, als sie endlich fertig aus dem Ofen kamen. Und eine halbe Stunde später: Juhuuuuuuuuu, sie schmecken nicht schlecht! Nicht ganz wie zu Hause, aber gut genug für ein bisschen "taste of home"! Die Australier wissen das allerdings nicht zu schätzen. Hab zwar hier noch nie was Selbstgebackenes gegessen, was nicht aus der Packung kam, aber macht ja nix, da sind wir einfach anders. Ich jedenfalls.

P.S.: Nein, Erntedank wird hier nicht gefeiert.

03 Oktober 2006

Nerd Jokes

Okay ich geb's zu, die Hälfte davon sind Insider, aber vielleicht findet ihr ja manches trotzdem lustig... Die Tafel im Honours Room. Das treiben wir also, wenn wir's Studieren satt haben :-)

Ha, ich sollte vielleicht noch dazusagen, dass alles was da drauf steht mit den verschiedenen Studienarbeiten der Honours Studenten zu tun hat. Ist wirklich für jeden was dabei. Ich mache was über kryptographische Hashfunktionen--nur zur Erinnerung. Und so als kleinen Tipp: ich bin bekannt dafür, dass ich gerne Schokomuffins esse. Findet ihr meinen Teil???

P.S.: Nein, wir hatten heute keinen Feiertag. Aber gestern war Labour Day. D.h. unser Wochenende war zwar nicht so lang wie eures, aber immerhin auch etwas länger als normal... Hoff ihr genießt alle das lange Wochenende (und denkt an die arme Maike, die heute wieder in die Uni musste ;-) )!!

04 Oktober 2006

Lustige Natur

(Kunstwerk von Daniela)

Ja, dieses Foto haben wir in den Blue Mountains geschossen. Diese Pflanzen wachsen hier tatsächlich und ich fand es schon immer witzig, dass sie eine erstaunliche Ähnlichkeit mit Klobürsten haben. Leider weiß ich nicht mehr wie dieses Ding tatsächlich heißt und Google will's mir auch gerade nicht verraten. Wer das hier liest und schlauer ist als ich darf gerne nen Kommentar hinterlassen :-) Danke!

06 Oktober 2006

Woohoo!

Hab heute den ganzen Tag (morgens um 9 bis gerade eben mit kaum Pause) damit verbracht, an meiner Studienarbeit zu schreiben. Mannomann ist das mühsam! Heute hab ich mit 7 Seiten den absoluten Rekord aufgestellt. Normalerweise schaffe ich eher so 4 Seiten am Tag. Es sei denn es sind viele Diagramme drin. Jedenfalls ist meine Arbeit damit stolze 35 Seiten groß, das dürfte so ca. die Hälfte sein. Woohoo! Heute war ein produktiver Tag! Wird auch Zeit, denn heute in 4 Wochen ist sie fällig. Bis dahin hab ich noch viel zu tun. Was ich bisher geschrieben habe ist so das Drumherum, die Einführung ins Thema, "literature review"... Dann hab ich mir noch ein paar Hashfunktionen ausgedacht. Sie sind zwar zu nix gut aber es macht trotzdem Spaß, aus Nachrichten Zyklen zu generieren, dadurch Graphen zu definieren und noch ein paar zufällige Kanten dranzubasteln, um einen Hash-Graph oder Graph-Hash zu erzeugen, in dem man den Hamiltonischen Zyklus nicht finden kann. Hmmm oder so ähnlich... Keine Sorge, das musste man jetzt nicht verstehen! Ja mir geht's noch gut, ich hab heute glaub ich nur wirklich zu viel Mathe gemacht... Was ich sagen wollte: Die zweite Hälfte meiner Arbeit besteht dann daraus, dass ich das erkläre was ich mir da ausgedacht habe. Hoffentlich funktioniert mit den Beweisen alles!

Ja und das war dann auch schon mein aufrgender Tag. Weil ich selbst heute nix gesehen hab als meine eigenen vier Wände müsst auch ihr auf das Foto leider verzichten. Jetzt werd ich noch ein bisschen--nein werde ich nicht, das wollte ich vor ner halben Stunde sagen--dann kam meine Mitbewohnerin vorbei. Jetzt werd ich ins Bett gehen. Gute Nacht allerseits!

11 Oktober 2006

Mit einem blauen Auge davongekommen

Servus miteinander, da bin ich mal wieder--und habe auch heute tatsächlich richtig was zu erzählen! Aber bevor ich mit meiner Story loslege lasst euch gesagt sein: Es ist alles wahr, aber keine Sorge, mir geht's gut!!!

Also, als ganz besondere Australien-Erfahrung durfte ich wärend den letzten vier Tagen ein echtes Sydneyer Krankenhaus von innen erleben und beobachten, und das kam so: Samstagabend war ich mit meinem Fahrrad (mit Helm und Licht) auf dem Weg zu meiner Freundin Katie auf einer Hauptverkehrsstraße Sydneys unterwegs. An einer dunklen Ecke hat eine Autofahrerin ihr Stoppschild über- und mich angefahren. Ich bin bewusstlos auf dem Boden und per Krankenwagen im Krankenhaus gelandet. Die Sorge um meinen Kopf und meine Wirbelsäule wurde sofort bei einem CT-Scan entschärft und auch die Röntgenaufnahme meiner Schulter war in Ordnung. Wenn ich nicht gar so verwirrt gewesen wäre, hätten sie mich wohl gleich wieder nach Hause gehen lassen, aber weil ich alle 5 Minuten die gleichen Fragen gestellt und wirres Zeug geredet habe und mich auch an nichts erinnern konnte (ca. 3 Stunden von wo ich das Haus verlassen habe bis ich im Krankenhaus aufgewacht bin sind immer noch völlig weg) haben sie mich dann doch noch 4 Tage lang dabehalten, um mein Gedächtnis zu testen. Zu Hause hätten sich auch meine Mitbewohnerinnen sehr um mich kümmern müssen, konnte mich kaum bewegen. Alles tut weh (der Kopf wohl wegen der Gehirnerschütterung), die linke Schulter ist ordentlich geprellt, das Auge blau und geschwollen und ansonsten bin ich von blauen Flecken und Schürfwunden übersät. Trotzdem bin ich glimpflich davongekommen, das hätte auch anders ausgehen können! Der Helm war mein Glück--er und das Rad sehen übel aus, ich war geschockt!

Da ich in Deutschland noch nie im Krankenhaus gelegen habe kann ich nicht sagen, ob's hier recht anders ist. Doof ist es jedenfalls, wenn man im Krankenhaus liegt und die Mami (soll heißen die Family) tausende von Kilometern entfernt ist. Gleichzeitig kann ich aber nur sagen, dass sich meine Freunde super gut um mich gekümmert haben! Hatte total viel Besuch von Leuten aus Gemeinde und Uni. Selbst meine beiden Betreuer-Profs waren da. Schon praktisch, dass das Krankenhaus gleich neben der Uni ist! Eine Freundin kam ganz treu jeden Tag auf'm Hinweg und Rückweg vorbei. Auch meine Mitbewohnerinnen sind einfach spitze! Es war so gut, dass Kate am Samstag als ich aufgewacht bin schon da war, und auch Liz kam bald. Die armen, wurden von der Polizei angerufen und informiert. Sie haben mir meine Sachen geholt und viel Zeit mit mir am Bett verbracht. Insgesamt habe ich das Gefühl, in den letzten Tagen mehr Zeit mit meinen Freunden beim Lachen und Ratschen verbracht zu haben als im ganzen letzten Monat!

Der beste Zeitpunkt ist das jetzt natürlich nicht gerade, aber den gibt es ja auch nicht... In 3 Wochen ist eigentlich meine Studienarbeit fällig, und auch sonst gibt's viel zu tun für die Uni. Das wird ein haufen Papierkrams, damit sie mir vielleicht ein paar Sachen erlassen oder wenigstens mehr Zeit geben. Der Arzt sagt, ich werde wohl noch ein paar Wochen lang Schwierigkeiten haben, mich zu konzentrieren. Ich merke schon, dass er recht hat. Ich muss vernünftig sein und langsam tun. Trotzdem bin ich natürlich unglaublich dankbar, dass nicht mehr passiert ist und dass ich so gut versorgt wurde. Ich war auf der ganzen neurologischen Station die Patientin, der es am besten ging--das gibt einem schon zu denken!

Danke an alle, die bescheid wussten und für mich gebetet haben! Gott ist gut, er hat euch gehört und sich um mich gekümmert! Bitte betet weiterhin, dass ich schnell wieder fit werde und dass sich an der Uni alles klären lässt, aber auch für die nötige Vernunft und Geduld von meiner Seite. Und dankt dem Herrn für seine Bewahrung und Fürsorge!

12 Oktober 2006

Erholung

Mannomann, schlapp bin ich schon noch. Kann quasi gar nix machen, außer den ganzen Tag auf'm Sofa rumliegen. Nichtmal computern für mehr als 10 Minuten, weil dann der Kopf weh tut. Naja, da hab ich gedacht ich zeig euch wenigstens welche von den hübschen Blumen, die ich im Krankenhaus geschenkt bekommen habe :-)

P.S.: Heute hatte's 35°!!

13 Oktober 2006

Memory Test

Servus! Heute wieder nur eine kurze Meldung von mir. Lange halte ich es immer noch nicht am Computer aus. Und zu erzählen hab ich eigentlich auch nichts, denn ich verbringe meine Tage immer noch auf'm Sofa. Aber ich wollte euch wenigstens kurz von den lustigen Spielchen erzählen, die sie im Krankenhaus mit mir gemacht haben. Wie gesagt war ich nur so lange drin, weil sie um meine Amnesie besorgt waren. Von so einem Schlag auf den Kopf kann das Kurzzeitgedächtnis scheinbar ernsthaft Schaden nehmen, und das wollten sie testen. Das fing damit an, dass ich bei jedem Blutdruckmessen gefragt wurde, wo ich gerade bin. Am Ende fand ich's lustig, diese Frage 10-mal am Tag zu beantworten. Und ansonsten kam jeden Tag der Arzt zu mir und hat mir die gleichen Fragen gestellt. Am letzten Tag hab ich ihm die Antworten erzählt, ohne dass er fragen musste: Ich bin 22 Jahre alt, mein Geburtstag ist der 4.3.84, es ist Oktober, es ist Vormittag, ich befinde mich im Prince of Wales Hospital. Dann musste ich mir jeden Tag drei Bildchen bis zum nächsten Tag merken. Am ersten Tag hatte ich Stift, Blume und Seemöwe, am zweiten Tag Gabel, Schere und Uhr und am dritten Tag Kuli, Blume und Schlüssel. Dreimal hintereinander musste ich diesen Test bestehen, damit sie mich gehen lassen. Hätte ich es einmal versaut, hätte ich nochmal 3 Tage bleiben müssen. Aber zum Glück ging's gut und deshalb durfte ich dann am Mittwoch heim :-)

14 Oktober 2006

Puh!

Mannomann, heute 38° im Schatten, dabei fängt der Sommer erst in eineinhalb Monaten an! Wie soll ich das bloß aushalten! Das geht ja jetzt schon kaum, obwohl ich mich nicht bewege. Ja genau, ich kann immer noch nichts machen wirklich... So viel geschlafen wie in der letzten Woche hab ich im ganzen Monat davor nicht! Aber wenigstens bin ich daheim und werde nicht mehr alle 4 Stunden zum Blutdruckmessen aufgeweckt. Die Versuchung, mit meinen Mitbewohnerinnen zum Strand zu gehen war groß, aber sie haben mich nicht gelassen. Wär wohl auch nicht gut für mich gewesen. Oh und ich glaub jetzt tippe ich nur noch wirres Zeugs. Bis bald!

15 Oktober 2006

Sonntag

Hab gedacht, ich geb heut mal zwei Zitate zum besten, die ich als Reaktionen auf meinen Unfall bekommen hab.
Ambros: "Sag ich doch, dass radfahren in Sydney die Lebenserwartung gewaltig verringert!"
Jule: "Dass die Aussies gefährlich sind wusste ich ja schon immer..."

Ich war heute im Gottesdienst. Es war schön, mal wieder rauszukommen! Ansonsten war ich noch kaum vor der Tür, seitdem ich am Mittwoch aus dem Krankenhaus heimgekommen bin. Hoffe, dass ich morgen wenigstens kurz mal an der Uni vorbeischauen kann. Ist schon alles noch anstrengend. Nach dem Gottesdienst musste ich mich erstmal ne Runde hinlegen...

Auf dem Weg zur Gemeinde hab ich kurz an der Ecke vorbeigeschaut, wo der Unfall war. Kam mir nichtmal bekannt vor. Kann mich einfach nicht erinnern. Schon komisch. Einfach weg.

Ach ja, glaubt ihr, dass die Müllabfuhr hier Sonntags kommt? Ich find's ja auch komisch, aber die Mülltonnen stehen immer sonntags draußen!!

16 Oktober 2006

Umweltbewegung in Kinderschuhen

Ja, um die Frage zu beantworten, die ihr euch gestern alle gestellt habt: Die roten Mülltonnen sind für den Restmüll, und die gelben für Papier und grünen Punkt. Vorbildlichste Mülltrennung also!? Naja... So penibel wie wir das in Deutschland handhaben, sind die hier nicht ganz. Papier sind im Grunde genommen halt Zeitungen. Da wird nicht jeder Schnipsel einzeln aussortiert oder gar noch das Plastikfenster aus dem Papierumschlag gerissen. In den anderen Teil der gelben Tonne kommen alle möglichen Verpackungen, von Plastikflaschen über Blechdosen bis Tetrapacks und auch Gläser, was einem gerade so in den Sinn kommt. Genau genommen wissen es die Aussies selbst nicht wirklich. Aber sie sind stolz auf ihre Mülltrennung. Kompost hab ich hier noch nicht gesehen.
Allgemein scheint hier die ganze Umweltbewegung noch ziemlich in den Kinderschuhen zu stecken. Gerade erst fängt es an, dass in den Supermärkten diese grünen Säcke für $1 verkauft werden, nach dem Motto "tut unserer Umwelt etwas Gutes und verzichtet auf die Plastiktüten" (wer schonmal in Australien war hat sicherlich beim Anblick des Fotos sofort gegrinst, die Dinger sehen nämlich überall gleich aus und sind wirklich weit verbreitet!). Wer keine grünen Taschen besitzt bekommt allerdings nach wie vor die Plastiktüten nachgeschmissen. Einmal habe ich nur 2 Teile eingekauft und gesagt, dafür brauche ich keine Tüte. Da meinte der Typ an der Kasse doch glatt zu mir "thanks for saving the environment"! Es ist wirklich lustig zu beobachten, dass die Australier gerade das durchmachen, was Deutschland vor ca. 15 Jahren oder so angefangen hat. Ich erinnere mich noch, als die Jutesäcke aufkamen und man plötzlich beim Aldi für Plastiktüten berappen musste. Jaja, Australien ist eben weit weg, das dauert schon, bis die Neuigkeiten von Umweltverschmutzung und überdimensionalen Müllbergen diesen abgelegenen Kontinent erreicht haben. Bei Benzin sind sie noch nicht so weit. Zwar geklagt man sich hier momentan über Benzinpreise, die auf $1,50 (0,87 €) pro Liter zugehen, doch sind Autos die 10 l und mehr verbrauchen noch Standard! Auch regenerative Energien findet man hier quasi nicht, obwohl hier wohl die besten Bedingungen der Welt herrschen, um die Sonnenenergie richtig auszunutzen! Wie gesagt, ich finde es einfach nur interessant zu beobachten, wie dieses Land eine Entwicklung durchmacht, die Deutschland längst hinter sich hat. Dinge, die bei uns längst Selbsverständlichkeit sind, müssen hier noch erklärt und betont werden :-)

Heut war ich beim Arzt und er hat mich noch bis Ende nächster Woche krankgeschrieben. Wird wohl noch ne Weile dauern mit den Kopfschmerzen, meint er. Dann hab ich mal bei ein paar Profs vorbeigeschaut. Waren alle total nett. Ich solle mich bloß ausruhen und erholen. Und es tut ihnen ja allen so leid, dass ich gerade in Australien so nen dummen Unfall hatte. Jaja, mir auch. Einer meinte, die Anzac Parade (Straße wo's passiert ist) sei einfach nicht für Fahrradfahrer gemacht, hat sich regelrecht in Rage geredet über die Straßen Sydneys, die mal überhaupt nicht für Zweiräder ausgelegt seien (wo er auch Recht hat!). Jedenfalls gibt's keinen Stress wegen Assignments, nur wenn ich Pech hab muss ich nach Semesterschluss noch ein bisschen länger hierbleiben um alles fertigzumachen. Naja, es gibt Schlimmeres! Momentan kann ich nur das Beste daraus machen und es wenigstens genießen, dass ich mehr Zeit habe, um mich von Freunden besuchen zu lassen, zu schlafen, zu telefonieren, sogar fernsehzuschauen (das hättet ich nicht gedacht, hä!?)... Fühlt sich komisch an, das sollte jetzt eigentlich die stressigste Zeit des Semesters sein, wo doch die Studienarbeit in gut 2 Wochen fällig ist und es auch sonst jede Menge zu tun gibt! Stattdessen lieg ich hier rum und tu kaum was, außer mein Blog mal wieder aktuell zu halten. Genau, das macht die Maike so! Wünsche allen Studenten einen guten Semesterstart!!!

18 Oktober 2006

Oktoberfest

Wusstet ihr eigentlich, dass "unser" Oktoberfest auf der ganzen Welt gefeiert wird? Von dem Amis wusste ich das ja schon, aber auch in Aussie-Land hat jedes Pub sein eigenes Oktoberfest. Wie's da so zugeht weiß ich nicht, aber von außen sieht's jedenfalls gerammelt voll aus. Ein Grund, mehr Bier zu verkaufen. Auch an der Uni wird heute Oktoberfest gefeiert. Meinte heute doch glatt eine, das sei ein Fest so wie Halloween oder Weihnachten. Musste erst erklären dass es eigentlich bloß in München stattfindet und nicht in jeder Kneipe. Puh, was für einen Ruf haben die Deutschen bloß!

23 Oktober 2006

Oktoberfest Teil 2

Das hätt ich nicht gedacht, aber jetzt muss ich mich doch nochmal zum Oktoberfest äußern. Because yesterday Ambros and I decided to go to the Maroubra "Octoberfest" and have some fun and a big laugh :-) And it was worth it!
Eine große Wiese beim Strand, eine Bühne, eine "deutsche Band" die sich die "Rheinlander" nannten, in Lederhosen und Tirolerhüten auftraten und echte Blues Musik spielten (ja, wirklich--ab und zu haben sie 'ne Pause gemacht und es liefen bayrische Schunkellieder vom Band), "Bratwurstsemmeln" die aus Hot Dog Buns, Leberkäse ("German Meatloaf"), Sauerkraut und Honey Mustard bestanden, ein paar weitere Fressstände die absolut nichts mit Deutschland zu tun hatten (außer vielleicht dem türkischen Stand), ein paar Stände die Buddha-Figuren und anderen Krams verkauften, kostenlose Stress-Tests von Scientology, ein Eisauto, ein paar Hüpfburgen und Karrussells, kein Bierzelt, keine Bierkrüge, aber immerhin deutsches Bier aus Kehlheim in 0,5-Liter Flaschen. Ja, wir haben gelacht!!!

Mir geht's wieder ziemlich gut. In die Uni gehe ich diese Woche noch nicht so richtig, aber ich kann zu Hause schon wieder ein bisschen arbeiten und wie ihr seht hab ich auch das Oktoberfest überlebt :-)

29 Oktober 2006

Zeitumstellung

Wer sich noch an meinen Eintrag zur letzten Zeitumstellung Ende März erinnert, wird sich jetzt fragen: Was hat sich die Maike heute ausgedacht? Wie rechtfertigt sie, dass die Stunde nun in Australien fehlt und in Europa dazukommt? Okay, ich verrat's euch:

Als Chef-Zeit-Heinzelmännchen Anton vor einem halben Jahr (sooo lange ist das schon her, mannomann, kaum zu glauben!!) die Stunde von Europa nach Australien gebracht hat, hat sich die Maike riesig über das Geschenk gefreut--so sehr, dass sie sich persönlich beim Anton dafür bedanken wollte. Er hat natürlich, als er schonmal da war, ordentlich in Australien Urlaub gemacht und so konnte Maike ihn ausfindig machen und kennenlernen. Sie hat sich sogar mit ihm angefreundet. Netter Kerl! Nach einer Weile hat die Maike--wie auch einige andere Australier--dann doch kapiert, dass die Stunde nicht immer von Vorteil ist. Der Frühling kam und es gab Tage, an denen es 35° hatte. Und immer wurde es um 18.30 dunkel. Das gefiel ihr gar nicht. Gleichzeitig gingen beim Heinzelmännchen-Zeitbüro immer mehr Beschwerdebriefe von erbosten Europäern ein, die morgens nicht gerne im Dunkeln aufstehen und deshalb ihre Stunde vermissten. Da heckten Maike und Anton einen neuen Plan aus, der letzte Nacht auch umgesetzt wurde: Anton machte mal wieder eine Dienstreise nach Australien (und stattete dabei der Maike einen Besuch ab, die freut sich nämlich immer über Besuch!) und packte dort die Stunde ein, die die Australier nicht mehr wirklich haben wollten. Nur sieben Stunden später lieferte er sie in Europa ab. Wie hat er das so schnell geschafft, fragt ihr euch? Jaaaaa, Maike und Anton sind schlau! Sie haben ein neue Art des Reisens entwickelt, die sehr viel schneller ist als herkömmliche Flugzeuge. Achtung, nicht zu früh freuen: sie ist leider nur für Heinzelmännchen geeignet. Sorry! Jedenfalls sind die Australier und die Maike froh, dass es jetzt wenigstens wieder bis 19.30 hell ist, und die Europäer freuen sich hoffentlich über die Stunde, die sie heute geschenkt bekommen haben. Hab ich recht???

Und die Moral von der Geschicht: Ab sofort wieder 10 Stunden Zeitverschiebung zwischen Australien und Deutschland! Bitte denkt daran, wenn ihr hier anruft!

Mir geht's soweit gut! Bin fast wieder fit! Wenn ich genug schlafe lassen mich sogar die Kopfschmerzen in Ruhe (ja, soooo viel meiner kostbaren Zeit geht mit schlafen drauf!), und die Schulter tut nur noch ein bisschen weh!
In Sachen Uni ist das alles natürlich ein bisschen nervig. Zwar sind die Profs ganz nett, aber die Studienarbeit muss ich natürlich trotzdem fertigschreiben. Dafür muss ich nach den Prüfungen noch 3 Wochen dranhängen, ich habe gerade eine Verlängerung bis zum 18.12. bekommen, bleibe also um einiges länger als geplant in Sydney. Das bedeutet auch, dass ich nicht zu Weihnachten heimkomme. So ganz möchte ich auf meinen Urlaub dann doch nicht verzichten. Und in Deutschland hab ich ja vor April sowieso nicht wirklich was zu tun. Am 31.1. läuft mein Visum aus, dann muss ich hier verschwinden, aber so lange werde ich wahrscheinlich bleiben. Der Flug ist noch nicht umgebucht, wird aber bald erledigt... Weihnachten und Silvester bei 40° werden komisch, aber sicherlich ein Erlebnis! Somit verbleiben mir noch ziemlich genau 3 Monate hier in Down Under, die bestimmt aufregend werden. Und dann freue ich mich auch wieder auf euch alle zu Hause!!!