Abenteuer Ausland - das Experiment

Naja, jedenfalls hab ich dann heute beschlossen, mir noch ein bisschen taste of home zu beschaffen. Wollte meine aller-lieblings Bananenmuffins backen und hab mir von Mama das Rezept geben lassen. Ich habe diese Dinger schon unzählige Male gebacken, wirklich. Nur seitdem ich hier bin hatte ich noch gar nix gebacken. Also auf zum Supermarkt. Bananen für $12,99 das Kilo gekauft (keine Sorge, hat mich nicht arm gemacht, brauchte nur 2 Stück). Mehl gibt's nur als "self raising flour", soll heißen wo das Backpulver schon untergemischt ist. Macht aber nix, Backpulver konnte ich mir so sparen. Vanillinzucker scheinen die hier gar nicht zu kennen. Schokoblättchen auch nicht, aber die lassen sich ja problemlos durch Schokotropfen ersetzen. Den ganzen Laden nach Muffin-Papier-Förmchen abgesucht und am Ende sogar fündig geworden. Ungesalzene Butter war auch nicht so einfach aber vorhanden. Glücklich mit nem Rucksack voller Lebensmittel heimgefahren--um festzustellen, dass wir keine Waage besitzen. Also nach Umrechnung von Gramm nach Cups gegoogelt. Rührgerät war leider auch nicht da, aber da kann man sich ja behelfen, dauert nur eben. Dass man Bananen ohne Passierstab mit ner Gabel pürrieren kann wusste ich auch schon. Da das mit der Umrechnung nicht so sauber ging war der Teig am Ende ein wenig fest und ich hab noch ein extra Ei reingehauen. Milch hab ich mich dann doch nicht getraut, da im ganzen Rezept keine drin war. Der Zucker den wir im Schrank hatten war auch irgendwie komisch, aber egal... Irgendwie scheinen die Muffinformen hier größer zu sein, denn zu Hause gibt die Menge ca. 18 Stück und hier hat's nur für 11 gereicht. Aber macht ja nix, auf die Größe kommt's nicht an! So waren meine Muffins endlich fertig zum Abbacken und ich hab in unserer Schublade sogar nen Schaschlikspieß gefunden. Sie haben etwas länger gebraucht als zu Hause, aber da ist ja bekanntlich jeder Ofen anders. Was mir leider nicht aufgefallen war ist, dass der Ofen nur Unterhitze hat. Waren also hinterher unten etwas dunkler als oben. Trotzdem hab ich mich über meine Bananenmuffins gefreut, als sie endlich fertig aus dem Ofen kamen. Und eine halbe Stunde später: Juhuuuuuuuuu, sie schmecken nicht schlecht! Nicht ganz wie zu Hause, aber gut genug für ein bisschen "taste of home"! Die Australier wissen das allerdings nicht zu schätzen. Hab zwar hier noch nie was Selbstgebackenes gegessen, was nicht aus der Packung kam, aber macht ja nix, da sind wir einfach anders. Ich jedenfalls.
P.S.: Nein, Erntedank wird hier nicht gefeiert.