Aschgraue Beutelbären

Also, laut Wikipedia wird der Koala auch Aschgrauer Beutelbär genannt (hab ich noch nie gehört!), ist ein baumbewohnender Beutelsäuger in Australien und neben dem Känguru das am weitesten verbreitete Symbol Australiens. Okay, das wussten wir vielleicht alle, und wie ein Koalas ausschaut wissen auch noch die meisten. Aber jetzt kommt's: Die Tiere schlafen 20 bis 22 Stunden am Tag (was für ein Leben!). Außerdem sind sie nachtaktiv und halten sich nur ungern am Boden auf. Deshalb kriegt man sie fast ausschließlich als zusammengerollte graue Knäuel hoch oben in irgendwelchen Eukalyptusbäumen zu sehen. Zum Beispiel an der Great Ocean Road und auch auf Kangaroo Island ist das eine Attraktion: Da wird groß ein "Koala-Walk" angepriesen, und folgt man den Schildern so landet man im Eukalyptuswald und kann aus der Ferne die grauen Wollknäuel zählen. Nur einmal haben wir einen wachen Koala gesehen, der uns verschlafen angeguckt hat--außer im Zoo natürlich, da hab ich schon 2-mal welche gestreichelt. Das Fell ist herrlich weich. Anyways, in den 2-4 Stunden am Tag die die Bärchen wach sind müssen sie essen, spielen und sich fortpflanzen, da sind sie also ganz schön beschäftigt.
Nun zum Essen, das finde ich nämlich interessant. Zuerst die Fakten von Wikipedia, dann die Mythen. Also, Koalas ernähren sich fast ausschließlich von Blättern, Rinde und Früchten bestimmter Eukalyptusarten. Ein ausgewachsener Koala benötigt täglich ca. 200 bis 400g Blätter, die er sehr sorgfältig auswählt, da Eukalyptusblätter Giftstoffe enthalten, die auch für Koalas in zu großen Mengen äußerst giftig sein können. Die Eukalyptusblätter decken gleichzeitig fast den gesamten Wasserbedarf der Tiere (das nenn ich mal gut angepasst ans trockene Australien!). Für zusätzliche Mineralien essen sie auch gelegentlich Erde (lecker). Entsprechend der schwerverdaulichen, wenig energiereichen und sogar toxischen Pflanzennahrung ist der Blinddarm der Koalas ungewöhnlich lang (bis 2,5 m).
So, und nun zu dem, was man sich sonst noch so über die süßen kleinen Tierchen erzählt, was ich aber nicht nachgeprüft habe: Der Giftstoff in den Eukalyptusblättern ist angeblich Blausäure, und weil Koalas die laufend zu sich nehmen, sind sie quasi ständig high. Deshalb fallen sie gelegentlich aus den Bäumen und erschrecken unschuldige Touristen. In dieser Form nennen sie sich "drop bears". Diese Story ist hier tatsächlich weit verbreitet. Ich weiß nicht wie viele Leute schon versucht haben, mir die Sache mit den drop bears zu verkaufen. Eine andere Theorie ist, dass die Koalas vom Aussterben bedroht sind, weil sie sich quasi selbst vergiften. Zumindest der Teil mit dem Aussterben stimmt: Deshalb darf man jetzt in Tierparks in Victoria die Koalas per Gesetz nicht mehr auf den Arm nehmen. Das soll zu ihrem Schutz dienen.