27 April 2006

Reisebericht Teil 6 - Pampa

Letzten Donnerstag früh um 7 ging die Reise also los. Ich hatte von Mi auf Do bei der Damaris übernachtet und wir wurden von einer gut gelaunten Jule abgeholt. Die Hoffnung, vor dem großen Berufsverkehr aus Sydney rauszusein, hat sich nicht so ganz erfüllt, aber als wir es geschafft hatten, wurde die Fahrt echt stressfrei. Wir sind ca. 14 Stunden gefahren, haben gut 1000 km zurückgelegt und dabei nur einen kleinen Eindruck davon bekommen, wie groß dieses Land wirklich ist. Schaut euch mal eine Karte an, die Strecke von Sydney nach Adelaide sieht wirklich nicht weit aus, aber man braucht dafür 1,5 Tage!!! Alle haben uns für verrückt erklärt als wir sagten, dass wir die ganze Strecke mit dem Auto fahren wollen, aber es hat sich gelohnt. Ich würde es sofort wieder machen. Es war echt faszinierend, die Pampa zu sehen. Man kann ewig fahren und keinem Auto begegnen. Man hat oft keinen Handyempfang, kriegt keinen einzigen Radiosender rein und muss bei jeder Tankstelle tanken, die einem unterwegs begegnet (obwohl wir das gemacht haben ging unser Tank-Warnlämpchen einmal an--sehr beängstigend, wenn weder Auto noch Tankstelle in Sicht ist und das Handy auch nicht funzt--ist aber gut gegangen!). Die Landschaft ist der Hammer! Einerseits immer gleich und andererseits doch verschieden. Und so trocken! Kaum zu glauben, dass da überhaupt Bäume und Gras wachsen! Manchmal bergig und manchmal einfach nur flach. Fast jedes Flussbett ausgetrocknet. Gelegentlich ein kleines Dorf--ich könnte mir nie vorstellen, dort zu leben! Wenn man in einen größeren Ort kommt (ist uns genau einmal passiert), denkt man: Zivilisation! Es gibt McDonald's und eine Tankstelle. Aber kaum ist man aus dem Ort draußen, kommt man sich verlassener vor denn je. Diese Leute müssen Stunden bis zum nächsten ordentlichen Supermarkt fahren! Zwischendrin sieht man auch eine verlassene Farm, ganz ohne Ort, oder zumindest einen einsamen Briefkasten am Straßenrand. Es war schon echt beeindruckend! Bei den großen, geraden Straßen und der generellen Geschwindigkeitsbegrenzung von 110 km/h war das Autofahren auch ganz stressfrei (außer dem Zwischenfall mit der nicht vorhandenen Tankstelle). Außerdem hatten wir ja wie bereits erwähnt gute Gesellschaft, da wird's nicht lanweilig.

Als wir dann abends um 10 endlich unser Zelt aufschlagen wollten und sogar einen Campingplatz gefunden hatten, wollte der uns natürlich nicht mehr reinlassen. Was jetzt? Zum Glück fanden wir ein Schild eines Nationalparks mit einem kleinen Zelt drauf. Campingplatz, zelten erlaubt, super dachten wir uns. Sind also ein paar Kilometer den Schotterweg langgefahren. Leider kein Campingplatz in Sicht, kein Klohäuschen, kein Licht, keine Menschenseele! Also haben wir einfach unser Zelt aufgestellt. Zähne mit Wasserflasche geputzt, ab ins Bett. War am nächsten Morgen sehr spannend zu sehen, wo wir gelandet waren!

Das war also unser erster Tag, ein toller Tag! Auf dem Bild sieht man einen von vielen Blicken aus dem Autofenster. Demnächst gibt's auf der Fotoseite noch mehr davon... Allerdings kann man die Eindrücke auf Bildern einfach gar nicht richtig einfangen!!! Bis morgen!